Two Point Hospital - Test / Review

Ein würdiger "Theme Hospital"-Nachfolger - auch auf Konsole

Test Video Sönke Siemens getestet auf Xbox One X

Erinnert ihr euch noch an Bullfrog Productions? Mit Spielen wie "Populous", "Theme Park", "Magic Carpet", "Syndicate" und "Dungeon Keeper" schrieb das 1987 von Peter Molyneux und Les Edgar gegründete Studio Gaming-Geschichte. Ein weniger bekanntes, aber dennoch recht populäres Spiel der Briten war "Theme Hospital", das am 28. März 1997 zunächst auf PC und etwa ein Jahr später auf der ersten PlayStation das Licht der Welt erblickte. Ebenfalls einige Zeit nach dem PC-Release erhält nun auch "Two Point Hospital" - der spirituelle Nachfolger von "Theme Hospital" - eine Konsolenversion. Wir haben das ambitionierte Projekt einiger Ex-Bullfrog-Mitarbeiter für euch getestet und verraten, wie gut die Umsetzung funktioniert.

Sei es nun "Theme Park", "Theme Hospital", "Theme Aquarium", "Theme Park World" oder "Theme Park Inc.": Müsste man eine zentrale Gemeinsamkeit aller "Theme"-Spiele herausarbeiten, dann wäre es zweifelsohne der allgegenwärtige Humor. Jede dieser Aufbausimulationen schaffte es, ein an sich eher nüchternes Thema witzig und charmant in Szene zu setzen. "Two Point Hospital" schlägt in die gleiche Kerbe, peppt das bewährte Verwalte-ein-Krankenhaus-Konzept allerdings mit moderner Technik und spannenden Gameplay-Neuerungen nochmals ordentlich auf.

Wie schon bei "Theme Hospital" schlüpft ihr in die Rolle eines Krankenhausdirektors, der alles daransetzen muss, eine Klinik möglichst effizient und wirtschaftlich zu betreiben. Der Twist dabei: Statt realer Wehwehchen und Krankheiten haben die Patienten in der Spielwelt Two Point County durchgehend mit fiktiven gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Screenshot

Die sogenannte "Graue Anatomie" zum Beispiel bewirkt, dass die betroffene Person komplett in Schwarz-Weiss erscheint. Plagen jemanden dagegen Topfschmerzen, läuft er mit einem Topf auf dem Kopf durch die Klinikflure. Aber auch die Mimenkrise, Rock-n-Rollitis oder wie Glühbirnen leuchtende Köpfe sind (nicht) fiese Krankheiten, die sich nur mit geschultem Personal und passender Technik heilen lassen.

Im Falle der Topfschmerzen etwa benötigt euer Krankenhaus ein Behandlungszimmer samt Hochleistungsmagnet, der das Kochgefäss wieder entfernt. Oder nehmen wir den animalischen Magnetismus. Ausgelöst durch minderwertige Deodorants sorgt er dafür, dass allerlei Tiere am Körper der Patienten festkleben. Heilung verspricht in einem solchen Fall nur eine kostspielige Ultraschallkanone, die Parasit und Wirt wieder voneinander trennt. Zu komisch!

Leuchtköpfe hingegen werden in eine bizarre Apparatur gespannt, die dann mittels Greifarm den Glühbirnenschädel abschraubt und durch einen normalen Kopf ersetzt. Klingt alles ziemlich makaber, ist dank famoser Slapstick-Animationen aber unglaublich lustig anzusehen. So lustig, dass man immer wieder innehält, um herauszufinden, was die Entwickler sich sonst noch alles haben einfallen lassen. Gleiches gilt für die Sound-Untermalung in Form witziger, gut eingedeutschter Lautsprecherdurchsagen. Die Musik kann sich ebenfalls hören lassen, wiederholt sich bei langen Missionen aber etwas zu oft, was schon in der PC-Fassung störend auffiel.

Kommentare

Two Point Hospital Artikel