Uncharted 4: A Thief's End - Test

Ein Meisterwerk

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Ein Spiel mit einer Dramaturgie, von der Hollywood viel lernen kann

Ob der „Uncharted“-Film je erscheint ist aktuell ein bisschen ungewiss. Wenn dann sollte er aber von Neil Druckmann und Bruce Straley geschrieben werden, denn die Jungs wissen wie man Charaktere aufbaut. Wie uns Bruce verrät, kennt man bei Naughty Dog die Bezeichnung „Sidekick“ nicht. Natürlich hat man davon gehört, aber das ist kein System, was zu einem „Uncharted“ passt. Es gibt hier keine Figuren, die einfach so reingeworfen werden und dann gleich wieder verschwinden, so wie das sehr viele Hollywood-Filme gerade im Action-Genre machen. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung Amy Hennig auszuwechseln, denn in „Uncharted 3“ wirke insbesondere die adlige Chef-Antagonistin Katherine Marlowe sehr blass, hatte wenig zu sagen und keine nachvollziehbare Intention. In „Uncharted 4“ ändert sich das, etwa weil Rafe Adler von Anfang an dabei ist. Ihr brecht mit ihm aus dem Gefängnis aus, Dinge passieren, er wird zum Multimillionär, doch ist noch immer besessen davon den Schatz von Henry Avery zu finden, der 400 Millionen US-Dollar schwer sein soll.

Und auch Sam braucht diesen Schatz, weil er damit seine Schuld bei einer dritten Partei begleichen muss, die ihm in Panama den Hintern gerettet hat. Das Antagonisten-Team aus Rafe und Nadine geht dann auch eher Richtung James Bond, wobei interessanterweise die toughe Nadine die Rolle des Haudrauf übernimmt, Rafe bezahlt lieber andere für die Drecksarbeit. Und nun, was sollen wir sagen: Natürlich spielen auch der gute, alte Sully und Elena ihre Rolle. Die ist zwar stinkig, weil ihr Ehemann – Nathan – sie belogen hat, aber auch ziemlich heiss auf ein neues Abenteuer. Das Power-Pärchen ist eben nicht für die Grossstadt gemacht. So gehen die Dialoge Hand in Hand mit der wie gewohnt überwältigend inszenierten Action. Mit Szenen, in denen Jeeps Wasserfälle heruntertreiben oder Jeeps in Kirchtürme reincrashen. Oder gepanzerte Fahrzeuge Jeeps rammen. Mit wilden Schiessereien in römischen Villen und mitten in der Pampa, in panamaischen Gefängnissen, düsteren Dungeons, der halben Weltkugel und Weite des wunderschön eingefangenen Madagaskars, das wie eine offene Welt wirkt, auch wenn sie keine ist.

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