Uncharted 4: A Thief's End - Vorschau

Harte Punches, kühle Drinks

Vorschau Benjamin Kratsch

Fazit

Ein "Uncharted" kann man immer blind kaufen, diese Mischung aus Emotionen und Action, grossartig geschriebenen Charakteren und grossen Setpiece-Momenten funktioniert einfach und wenn es nach uns ginge, könnte Naughty Dog gerne noch die nächsten zehn Jahre "Uncharteds" entwickeln. Doch die Kalifornier sind anspruchsvoll, wollen nicht einfach nur Serien runterleiern, sondern immer wieder frische Impulse setzen. "The Last of Us" war ein narratives Wunderwerk und sehr viel düsterer als die Abenteuer von Nathan Drake, diese Emotionalität aus dem Spiel haben seine Chefautoren aber auch auf "Uncharted 4" übertragen. Insbesondere die Antagonisten wirkten im zweiten und dritten Teil nicht so gut ausgearbeitet, Katherine Marlowe blieb erstaunlich blass. Das ändert sich jetzt, Nadine Ross insbesondere hat Ecken und Kanten, kann sich wie eine Lady benehmen, aber auch selbst die Kampfamazone rauslassen. Der Kampf gegen Nathan hat Wucht und Dramatik, fühlt sich spielerisch aber auch fordernder an, als wir das bisher aus den Nahkampfsystemen der Serie kennen.

Auch sonst ist das Gameplay offener, ihr könnt oft entscheiden, ob ihr eher leise schleichend wie Sam Fisher vorgehen wollt oder euch als Rambo direkt in den Kampf schmeisst. Und schlussendlich ist "Uncharted 4" natürlich ein Spiel fürs Auge. Das Rennen um die Grafikkrone im Konsolenreich dürfte dieses Jahr wohl zwischen Guerrilla Games Hochglanz-Dinos in "Horizon: Zero Dawn" mit ihren unglaublich plastischen Texturen und der absurden Detailtiefe und Naughty Dogs Sunnboy entschieden werden. Für das vorerst letzte "Uncharted" schaufelt Naughty Dog nochmal richtig Kohle in den Engine-Ofen und holt aus seinem Grafikmotor nicht nur atemberaubende Panoramashots in Afrika heraus und lässt die Unterwasserwelt beim Tauchgang so richtig realistisch wirken, sondern macht Nathan auch nass, verwuschelt seine Haare und fügt ihm in Echtzeit Wunden zu. Wenn Nadine mit ihrem harten Haken einen Treffer landet, schwillt Nathans Auge sichtbar an. Auch aus dem Näschen tropft ein bisschen Blut, wenn Miss Ross den Riechkolben erwischt. Nicht die feine englische Art, aber sehr atmosphärisch.

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