Uncharted: The Lost Legacy - Test

Frauen-Power im Doppelpack

Test Video Beat Küttel getestet auf PlayStation 4

Alte Gameplay- und Story-Tugenden

Screenshot

Da “Uncharted: The Lost Legacy” wie bereits erwähnt ursprünglich als eine Erweiterung zu “Uncharted 4” geplant war, verwundert es natürlich nicht, dass das Spiel das Gameplay-Rad nicht neu erfindet. Und weshalb sollte es auch, schliesslich hat sich die seit dem ersten PS3-Spiel der Serie immer weiter verfeinerte Formel ja bewährt. Und so trefft ihr also im neuesten Ableger trotz ungewohnter Hauptdarstellerinnen auf den gewohnten Gameplay-Loop aus erkunden, klettern, kämpfen, ballern und rätseln. Auch prominente “Uncharted 4”-Elemente wie der Greifhaken oder der verstärkte Fokus auf Schleicheinlagen sind hier wieder präsent. Vor allem aus einer Story-Perspektive ist natürlich die Dynamik zwischen der spielbaren Chloe und ihrer Mitstreiterin Nadine interessant. Denn einerseits misstrauen die beiden einander verständlicherweise und spielen entsprechend nicht immer mit offenen Karten, andererseits landen sie immer wieder in Situationen, in welchen sie aufeinander angewiesen sind. Das reicht von einfachen Momenten, in denen wir unserer Mitstreiterin wie gewohnt per Räuberleiter auf eine höhere Plattform helfen über eine helfende Hand in einem brenzligen Shootout bis hin zu den “Uncharted”-typischen spektakulären Blockbuster-Momenten in denen halbe Gebäude oder sonstige Bauwerke zusammenstürzen, und unsere Heldinnen einander um Sekundenbruchteile vor dem sicheren Sturz in den Tod retten. Die Geschichte und die neue Perspektive, aus der sie erzählt wird, ist dann aus unserer Sicht auch das ganz grosse Highlight, zusammen mit den wie immer unsäglich geil aussehenden Locations, welche einem als PS4-Zocker die Freudentränen in die Augen treiben und einen dazu verleiten, ausgiebig Gebrauch vom (übrigens mit neuen Features wie Gesichtsausdrücken angereicherten) Fotomodus zu machen. Doch zurück zur Geschichte: Chloe und Nadine begeben sich zu Beginn des Abenteuers - auch das Uncharted-typisch - auf die Jagd nach einer sagenhaften Reliquie: Dem goldenen Stosszahn von Ganesh, einer hinduistischen Gottheit. Doch die Suche an sich und das nicht sehr enge Verhältnis der beiden sind nicht die einzigen Unwegsamkeiten. Gleich zu Beginn wird auch der Kriegsherr Asav in die Story eingeführt, und der scheint ebenfalls auf der Suche nach dem Schatz zu sein. Ob Asav tatsächlich der Haupt-Antagonist oder doch nur ein Strohmann ist, und was es mit dem Stosszahn genau auf sich hat? Nun, die Vorfreude möchten wir euch nicht verderben. Doch wir können euch versprechen, dass es hoch hinaus (zum Beispiele in die Berge Indiens) und natürlich auch tief hinab in Höhlen und hin zu fantastischen, längst vergessenen Bauwerken geht, und dass das Spiel gegen Ende hin noch einmal so richtig Fahrt aufnimmt.

Screenshot

Zocker, die bereits die bisherigen “Uncharted”-Abenteuer erfolgreich gemeistert haben, werden sich gameplay-technisch wie gesagt sofort wie zu Hause fühlen und zahlreiche bekannte Elemente wieder vorfinden. Was auffällt, ist, dass man sich um den Kampfstil von Chloe (und auch der Begleitung Nadine) durchaus Gedanken gemacht hat. Schliesslich sind die Damen doch ein wenig schmaler und feingliedriger gebaut als Nathan Drake, und das spiegelt sich auch im Kampfstil wider, der bei Chloe mit ihren Martial-Arts-Moves um einiges filigraner wirkt. Ab und zu streuen unsere Hauptfiguren auch mal einen Combo-Move ein, oder die kampferprobte Nadine macht einfach mal selber zwei Gegner platt, weil ihr Chloe auf die Nerven geht und sie keine Lust hat, auf die aus ihrer Sicht eher verweichlichte Mitstreiterin mit indischen Wurzeln zu warten. Nichtsdestotrotz ist die eigentlich Kampf- und Schiess-Steuerung natürlich wieder die gleiche und man fühlt sich somit schon nach kurzer Zeit heimisch. Genau diese Vertrautheit ist gleichzeitig die grosse Stärke aber je nach Perspektive auch Schwäche des Spiels, denn im Vergleich zu anderen Serien fühlt sich die “Uncharted”-Shooter- und Deckungs-Steuerung für viele Zocker ein wenig “schwammig” an, doch das ist Geschmackssache und man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles.

Kommentare

Uncharted: The Lost Legacy Artikel