Unruly Heroes - Test / Review

Spieleadaption der chinesischen Saga "Die Reise nach Westen"

Test Video larissa.baiter@games.ch getestet auf PlayStation 4

Ich habs doch auf leicht gestellt...

Apropos Schwierigkeitsstufen, hier kommen wir zum grössten Kritikpunkt des Spiels. Es gibt zwar drei Stufen: leicht, mittel und schwer. Der Unterschied zwischen diesen lässt sich aber nur bei den Gegnern feststellen, die etwas härter zuschlagen und etwas mehr einstecken können. So oder so, sind die Gegner - abgesehen von den Bossen – jedoch nie das Problem, weshalb die Level so lange dauern. Vielmehr liegt es an der Steuerung.

Screenshot

Diese ist oftmals unheimlich frustrierend. Mancherorts erreicht man gewisse Plattformen erst nach dem vierten oder fünften Versuch und muss jedes Mal den kompletten Abschnitt neu spielen. Zwar gibt es in den Level zwischendurch Speicherpunkte, aber meistens erst, nachdem man einen schweren Abschnitt geschafft hat. Das alleine wäre noch verkraftbar, aber immer mal wieder muss man solche Abschnitte unter Zeitdruck überwinden, da sich Plattformen unter einem auflösen, sich drehende Kreissägen von unten nähern oder ein riesengrosser Fisch nach uns schnappt. Und hier hat das Verstellen der Schwierigkeitsstufe leider so gar keinen Effekt, weder gibt es mehr Speicherpunkte dazwischen, noch nähern sich die drehenden Kreissägeblätter langsamer. Wenn man in der Hektik, den Joystick einen Millimeter falsch ausrichtet oder einen Knopf eine Millisekunde zu früh loslässt, stürzt man in den Abgrund und darf von vorne starten.

Multiplayer und Skins

Im klassischen Abenteuermodus enthält das Spiel keine Multiplayeroption. Dafür verfügt der Titel über vier PvP-Ebenen, wo sich bis zu vier Spieler messen können. Ein kleines Minispiel ist ebenfalls integriert. In diesem verprügelt ihr eure Gegner und sammelt nebenbei noch Früchte ein. Optisch könnt ihr das Spiel etwas aufhübschen, indem ihr einen der drei verfügbaren Skins (pro Held) kauft. Diese sind auch im klassischen Abenteuermodus verfügbar und bleiben freigeschaltet.

Fazit

Auch wenn ich für die Level oft doppelt so lange gebraucht habe, wie eigentlich angedacht, macht "Unruly Heroes" echt Spass. Es ist ein schönes Spiel für zwischendurch. Klassische Jump-and-Run-Action mit sehr vielen individuellen Puzzeln und immer wieder neuen Leveln, die neue Fähigkeiten fordern. Die Steuerung hat mich zwar manchmal zum Verzweifeln gebracht, dann musste ich den Controller vorsichtshalber weit weg legen, damit er nicht durch die Wohnung fliegt. Das Gefühl, wenn man ein schwerer Abschnitt erst einmal geschafft hat, ist purer Stolz!

Das Spiel beinhaltet nichts weltbewegend Neues, ist aber eine tolle Kombination aus Altbekanntem und Altbewährtem, des Side-Scroll-Jump-and-Run-Genres. Wer solche Titel mag, der wird sicher seine Freude daran haben. Eine hohe Toleranzgrenze was Frustration anbelangt ist aber empfehlenswert.

Screenshot

Schade nur, dass aus der wirklich grossen Saga "Die Reise nach Westen" kaum etwas gemacht und maximal an der Oberfläche gekratzt wurde.

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