Until Dawn - Test

Geniale Horrorfilm-Hommage

Test Ulrich Wimmeroth getestet auf PlayStation 4

Fiese Entscheidungen und opulente Grafik

Der Dreh- und Angelpunkt von „Until Dawn“ ist das ausgefeilte Entscheidungssystem, das von euch hunderte Entscheidungen verlangt. Viele wirken sich auf den ersten Blick nur auf das Verhältnis der acht Teenager Sam, Matt, Mike, Emily, Jessica, Josh, Chris und Ashley zueinander aus. Über einen Statusbildschirm, den ihr jederzeit über die R1-Taste aufrufen könnt, seht ihr wie sich die Charaktereigenschaften ändern und das Verhältnis zu den anderen Personen. Die Auswirkung: Ihr könnt ein Weichei mit euren Handlungen zu einem Helden machen, der alles und jeden ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben rettet oder einen Macho zu einem weinerlichen Haufen Elend, der die eigene Freundin bei Gefahr im Stich lässt. Nach jeder Szene wechseln die spielbaren Figuren, so erfahrt ihr im Verlauf der Geschichte mehr über die Beweggründe und Emotionen der Teenager. Anfangs vielleicht ein Kotzbrocken, aber nach ein paar Stunden eure Lieblingsfigur. Ihr könnt es selbst bestimmen.

Besonders unangenehm wird es bei sogenannten Schmetterlingseffekt-Entscheidungen. Der Name kommt von dem Begriff des Butterfly-Effects, der besagt, dass selbst ein winziges Ereignis wie der Schlag eines Schmetterlingsflügels, in der Zukunft eine enorme Auswirkung haben kann. Ein Beispiel: Ihr bekommt die anscheinend belanglose Wahl bei einem Disput zwischen den Zicken Jessica und Emily Partei zu ergreifen. Je nach dem für wen ihr euch entscheidet, fühlt sich eine der beiden benachteiligt und wird euch zu einem viel späteren Zeitpunkt eine überlebensnotwendige Hilfe verweigern. Angezeigt werden diese Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen durch einen Schwarm Schmetterlinge auf dem Bildschirm. Aber erst nach dem ihr die Entscheidung gefällt habt. Erweist sich diese als falsch, habt ihr Pech gehabt und könnt nur hoffen, dass ihr es im nächsten Spiel dann besser macht.

Was nützt die gruseligste Atmosphäre, wenn diese in Magergrafik präsentiert wird? Aber hier zeigt sich, dass das Budget gut angelegt wurde. Die verwendete Umbra 3-Engine, die sich schon bei „Killzone: Shadow Fall“ bewährt hat, bietet euch eine opulente und stimmungsvolle Grafik. Die Protagonisten wurden per Motion-Capturing digitalisiert. So liefern bekannte Schauspieler wie Hayden Panettiere oder Peter Stormare ihre geübte Mimik und Gestik für den spielbaren Horror-Trip.

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