Ihr könnt die Charaktere wirklich formen
Die vielleicht spannendste Komponente sind diese Entscheidungen, die mal harmlos wirken, mal knallhart gefordert werden. Denn in jedem Abschnitt spielt ihr jede Frau und jeden Mann mal, könnt ergo jeden nach eurem Gusto formen. Ihr könnt aus einem Muttersöhnchen, das sich am liebsten verstecken würde, bis die Polizei kommt, einen Heldentypen machen, der den Kampf aufnimmt, um die Frau zu retten, der er immer noch nicht seine Liebe gestanden hat. Wobei „Until Dawn“ noch nicht nur Männer für die Heldenrolle vorsieht, sondern auch Frauen! Die können vor allem mit Köpfchen, Geschick und Rätseleinlagen ihre Jungs oder auch eine ihrer Freundinnen retten. Das macht insbesondere in diesem ganzen Story-Konzept eine Menge Spass, weil ihr Freunde und Feinde unter den Anwesenden findet.
Wer eine morbide Ader hat, dürfte durchaus ein Grinsen über die Lippen bringen, wenn der Konkurrent um Hayden Panettiere das Zeitliche segnet. Ihr könnt aber auch alle Charaktere darauf trimmen, das sie zusammenhalten. Ihr könnt das Arschloch sein oder der Held und zwar auf weiblicher und männlicher Seite. Es gibt etliche Szenen, die wirklich heftig sind und an „Saw“ erinnern. Hier zeigt sich, was man in Hollywood für sein Geld bekommt, nämlich Schauspieler, die Emotionen richtig gut rüberbringen. Wenn Agent Ward pardon Mike Angst um seine Jess hat, dann kauft ihr ihm das wirklich ab. Der Moment, wo sie halb nackt aus dem Fenster gezogen wird, in den Wald verschleppt, ihr glaubt sie retten zu können und dann...ach, das solltet ihr im August lieber selbst erleben.