Until Then - Test / Review

Leiden eines Teenagers

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Direkt von der schönen Feriendestination, den Philippinen, kommt eine neue Visual Novel für die Nintendo Switch. Das philippinische Studio Polychroma Games begeisterte mit "Until Then" bereits Tausende von Gamern auf PC und PlayStation. Nun kommt das malerische Spiel endlich für die Nintendo Switch auf den Markt. Für euch haben wir uns der emotionalen Reise eines 15-jährigen Teenagers gestellt. Ob wir ohne Schläge in die Magengrube davongekommen sind, erfahrt ihr im Test.

Die Gefühlsachterbahn des Alltags

"Until Then" spielt in der fiktiven Stadt Liamson auf den Philippinen und bringt uns zurück ins Jahr 2014. Wir tauchen ins Leben von Mark ein, einem 15-jährigen Teenager, der neben Videogames und seiner komplizierten Beziehung zum Klavierspielen nicht viel mehr im Kopf hat. Schule und Hausaufgaben könnten ihm egaler nicht sein, alles wird auf den letzten Drücker erledigt. Da fühlt man sich doch gleich abgeholt und verstanden. Im Kern dieser Visual Novel dreht sich alles um die Menschen, die wir in diesen komplizierten Teenager-Jahren treffen, und wie sie unser Leben, unsere Ansichten und unseren Ausblick auf die Zukunft beeinflussen.

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Seit drei Jahren nun schon lebt Mark allein, denn seine Eltern haben Jobs im Ausland angenommen, um die finanziellen Bürden besser stemmen zu können. Dies bedeutet aber leider, dass Mark in der Zwischenzeit zu einem eher in sich gekehrten Menschen geworden ist, der die Leere mit Videospielen oder anonymen Chatrooms zu füllen versucht. Glücklicherweise hat er durchaus gute Freunde um sich, wie etwa seine quirlige beste Freundin Cath, die sich selbst als eine Art Wiedergeburt von Casanova betrachtet und mit allem versucht anzubandeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Weitere Charaktere treffen wir im Verlauf der Geschichte. Beispielsweise Louise, eine wohlerzogene Musterschülerin, die unterschiedlicher als Mark fast nicht sein könnte. Oder Ryan, die Sportskanone mit einem goldenen Herzen, und Nicole, die gerade erst in die Stadt gezogen ist und sich erst noch an der neuen Schule zurechtfinden muss. Neben den klassischen Gesprächen läuft ein guter Teil der zwischenmenschlichen Beziehungen in "Until Then" über Marks Smartphone ab. Sei dies via Kurznachrichten und Gruppenchats oder über eine Facebook-ähnliche Social-Media-Plattform. Auf dieser könnt ihr sehen, was eure Freunde gerade so auf dem Herzen haben, oder euch über die aktuellen News der Region informieren. Auch fleissiges Liken und Kommentarelesen sind möglich. Was gerade auf der Social-Media-Plattform und in den Chatnachrichten auffällt: Wie sehr die Schreiber der Dialoge auf die Jugendsprache dieser Zeit geachtet haben. Auch tauchen in den Posts immer mal wieder Memes auf, die wir in der heutigen Zeit als durchaus veraltet betrachten würden.

Die Fassade bröckelt

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Auf den ersten Blick ist die Welt in Liamson so, wie man sie sich in einer lebendigen Stadt in Südostasien vorstellen würde. Doch kurz bevor die Ereignisse des Spiels eintreten, erschüttern mehrere Naturkatastrophen das Land und hinterlassen eine emotional fragile Bevölkerung. Allerdings scheint hier noch mehr im Argen zu sein, denn sowohl Mark als auch wir als Spieler werden das Gefühl nicht los, dass hier noch mehr dahinterstecken muss. Mark leidet inzwischen an regelmässigen "Episoden", in denen er Halluzinationen und Wahnvorstellungen erleidet. Auch wiederkehrende Déjà-vu-Erlebnisse sind ihm nicht fremd. Des Weiteren gibt es Meldungen, dass Personen einfach verschwunden sind. Was hat das nur alles zu bedeuten?

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