Valkyria Chronicles 4 - Test

Rückkehr zu alter Stärke

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Mehr als zehn Jahre hat Segas Rundenstrategie-Serie „Valkyria Chronicles“ nun schon auf dem Buckel. Los ging’s im April 2008 auf PlayStation 3. Teil zwei und drei erschienen für PlayStation Portable und konnten Genre-Kenner auf ähnlich hohem Niveau begeistern, im Falle von Teil drei allerdings leider nur in Japan. Mit dem in einem neuen Universum angesiedelten Action-RPG-Spin-off „Valkyria Revolution“ (PS4, Vita, Xbox One) jedoch vergraulten die Entwickler im Jahr 2017 viele Fans und beschädigten das Image der Serie spürbar. Umso mehr freut es, dass sich Entwickler Sega mit „Valkyria Chronicles 4“ nun wieder auf die Stärken des Erstlingswerke zurückbesinnt und dabei obendrein eine richtig gute Geschichte erzählt.

Dreh- und Angelpunkt der Ereignisse ist einmal mehr Europa, eine fiktive Spielwelt, die in vielerlei Hinsicht an das tatsächliche Europa erinnert und von einem alles verzehrenden Konflikt heimgesucht wird, den die Atlantische Föderation und das Imperium erbittert unter einander austragen. Die Handlung selbst findet also in der gleichen Zeitspanne und im gleichen Universum statt wie das Ursprungsspiel, rückt dabei allerdings das Schicksal einer komplett neuen Einheit namens Squad E in den Fokus.

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Das Besondere an Squad E: Viele der dort kämpfenden Protagonisten kennen sich bereits seit ihrer Kindheit, was für interessante Möglichkeiten im Hinblick auf Missionsdesign und Storytelling sorgt. An einer Stelle etwa arbeitet das Spiel mit einer Rückblenden-Mission und erklärt, wie es Commander Claude Wallace während der Ausbildung gelang, den Respekt von Frontkämpfer Raz zu gewinnen, der ihn zu Schulzeiten regelmässig schikanierte. Als Gegenpol zu solchen, eher beschwingt anmutenden Missionen scheut sich Valkyria Chronicles 4 jedoch auch nicht, die Sinnlosigkeit des Kriegs zu thematisieren und kritische Akzente zu setzen.

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Sterben Story-relevante Charaktere wie Claude, Raz und einige andere, gilt eine Mission als verloren und ihr müsst sie neu starten bzw. einen vorherigen Spielstand laden. Für alle anderen Charaktere in eurem Squad greift hingegen eine Permadeath-Mechanik. Der vom Spieler verschuldete Tod einer solchen Figur im Gefecht ist somit endgültig – was insbesondere dann schmerzt, wenn der entsprechende Charakter bereits über viele Missionen hinweg ein treuer Begleiter war und auch im Rahmen der Story thematisiert wurde.

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