Kräftemessen der Clans
Keine Frage: Die eben skizzierten Talente und ihre zahlreichen Ausprägungen sorgen im Spielverlauf für jede Menge Möglichkeiten, Missionen zu meistern. Richtig interessant wird es allerdings erst, wenn ihr euch nach einigen Stunden einem der fünf Vollblut-Vampirclans anschliesst und noch viele weitere Disziplinen hinzukommen. Die verschwiegenen und zwielichtigen Tremere etwa schwören auf dunkle Blutmagie, was sowohl ihre Kampfkraft als auch ihre Sinnesschärfe stärkt. Die noblen Ventrue haben sich ganz darauf spezialisiert, physische Attacken mit mentaler Stärke abzuwehren und die Gedanken anderer zu kontrollieren. Aber auch die geistig wahnsinnigen, gleichzeitig hellseherisch veranlagten Malkavianer sind wieder mit an Bord und gewähren - ebenso wie die Brujah und die Toreador - Zugriff auf neue, teils Clan-spezifische Fähigkeiten.
Typisch für "Bloodlines": Wie genau ihr eine Herausforderung meistert, ist letztendlich euch überlassen. Schleichen, kämpfen, verwandeln - laut Entwicklerteam führen in "Bloodlines 2" stets mehrere Wege nach Rom. Um diese Freiheit im Gamedesign zu betonen, dürft ihr euch natürlich auch mehreren Clans gleichzeitig anschliessen und diese auf vielfachem Wege gegeneinander ausspielen.
Doch Vorsicht: Wer das komplexe Erzähluniversum von White Wolf kennt, weiss, dass sich in der Welt von "Bloodlines" alles darum dreht, nicht "die Maske zu verlieren" und von den Menschen enttarnt zu werden. Wer seine Talente also unbedacht in der Öffentlichkeit nutzt, muss sich nicht wundern, wenn Augenzeugen irgendwann die Polizei rufen. Missachtet ihr diese Regel gleich mehrfach, kommt irgendwann sogar der Punkt, an dem sich die Bürger aufgrund wachsender Polizeipräsenz und aus Furcht um Leib und Leben gar nicht mehr auf die Strasse trauen. Die Möglichkeit, einfach an frisches Blut zu gelangen, wird somit reduziert. Plus: Andere Clans werden dieses Verhalten ebenfalls nicht gutheissen und irgendwann verstärkt Jagd auf euch machen.