Villen des Wahnsinns: Zweite Edition (Brettspiele) - Test / Review

Videospiel zum Anfassen

Test Joel Kogler getestet auf Brettspiele

Dem Würfel ausgeliefert

Die Schwächen des Spiels liegen aber ebenfalls im simplen Aufbau der Spielmechaniken. Die Kämpfe fühlen sich nie besonders interaktiv oder interessant an, da sie schlussendlich genau gleich funktionieren wie andere Fähigkeiten-Checks. Ihr würfelt eine Anzahl Würfel basierend auf eurem Charakter-Attribut und versucht mit gefundenen Hinweisen und Gegenständen, das Resultat positiv zu beeinflussen. Viel Entscheidungsspielraum bietet "Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" da nicht. Viel spannender ist das Erkunden, denn fast immer bleibt nicht genug Zeit, um sich jedes interaktive Objekt anzusehen. Aus dem Kontext und mit Intuition abzuleiten, was wichtig ist und was nicht, sorgt für Spannung und Diskussion zwischen den Spielern. Die Minispiele, die hin und wieder auf dem Tablet das Spielgeschehen aufbrechen, sind aber eher Ablenkung als Herausforderung, denn in der Gruppe ist die richtige Lösung oft schnell gefunden. In "Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" stehen Geschichte und Spektakel im Vordergrund. Fairness und Balance gehören nicht dazu.

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Oftmals legt euch die App Steine in den Weg und kann euch ohne grosse Vorwarnung an den Rand des virtuellen Tods bringen. Besonders gemein ist dabei, dass je nachdem, welche Schadenskarten ihr zieht, sich eine Kettenreaktion ergeben kann, bei der ihr ohne Chance auf Reaktion haufenweise Schaden kassiert. Nimmt euer Charakter zudem zu viel Schaden, erleidet ihr permanente negative Effekte, die einschränken können, wie schnell ihr euch bewegt oder wie viel Gegenstände ihr tragen könnt. Noch schwieriger sind die Wahnsinns-Bedingungen, die ihr erhaltet, wenn ihr zu viel Horrorschaden erleidet. Dieser Wahnsinns-Status gibt den betroffenen Spielern neue Ziele und Bedingungen, die geheim bleiben. Dabei gibt es einige hinderliche, wenngleich lustige Aufgaben - etwa die, bei der man möglichst viel Feuer legen muss, aber auch solche, die völlig am Sinn eines Gesellschaftsspiels vorbeizielen. So existieren Ziele, die je nach Mission unmöglich zu erfüllen sind, oder aber eine Wahnsinns-Kondition, die dem Spieler das Sprechen verbietet. Zum Glück könnt ihr solche Regeln ohne Probleme ignorieren, was wir je nach Spielergruppe unbedingt empfehlen.

## Fazit

"Villen des Wahnsinns: Zweite Edition" ist eines der wenigen kooperativen Brettspiele, das sehr nahe an das Spielgefühl eines analogen Rollenspiels herankommt. Dabei bleibt es leicht zu erklären und auch für weniger geübte Spieler zugänglich. Lediglich der Umfang zum sehr hohen Preis verpasst dem eigentlich ausserordentlich runden Gesamtpaket einen Dämpfer. Da neben physischen Erweiterungen aber auch digital zusätzliche Abenteuer erworben und mit zusätzlicher Software sogar eigene Abenteuer entworfen werden können, bietet das Game genügend neue Inhalte, um über längere Zeit zu begeistern.

"Villen des Wanshinns" könnt ihr portofrei bei WOG.CH bestellen.

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