GAMES.CH: Wie viel Freiraum haben Sie bei der Entwicklung?
Julien Dulioust: Ich habe eine grossartige Beziehung mit Hilmar Pétursson, dem CEO von CCP – und natürlich sein Vertrauen. CCP hatte bisher noch kein Mobile-Game-Projekt veröffentlicht, weshalb wir in den letzten drei Jahren ziemlich Gas gegeben haben. Ich flehte Hilmar förmlich an, dass wir etwas Neues versuchen. Heute entwickeln wir das Spiel in Kooperation mit einem finnischen Studio namens Play Raven. Play Raven ist etwas, das ich gerne Boutique Studio nenne. Es ist kein sehr grosses Team, dafür haben die Personen dort aber umso mehr Erfahrung. Fast alle dort sind mehr als zehn Jahr in der Spiele-Industrie.
CCP und ich haben komplette kreative Freiheit beim dem, was "War of Ascension" am Ende sein soll. CCP weiss sehr gut, wie man eine spezielle Art von Spiel macht. Und deshalb passen wir uns in dieser Hinsicht auch an. Wir haben bereits viele Playsessions mit dem Entwickler-Team hier in Reykjavik durchgeführt. Dabei prüfen wir, ob die Schiffe richtig verwendet werden, ob wir das Universum nicht komplett zerstören, das CCP 15 Jahre lang aufgebaut hat und vieles mehr. Kurzum: Die Zusammenarbeit mit dem Hauptquartier klappt sehr gut.
GAMES.CH: Gibt es ein Feature, auf das Sie besonders stolz sind? Etwas, dass ihr Spiel von anderen unterscheidet?
Julien Dulioust: Am besten man stellt sich das Spiel wie eine "Raumstation zum Mitnehmen" vor. Es ist eine viel schnellere, verdichtete Erfahrung dessen, was EVE sein kann. Viele Spieler gucken sich EVE an und denken: "Das ist ein Monster und schon seit 15 Jahren auf dem Markt - wie kann ich in diesem Universum bestehen?" Daher wollen wir das Mobile Game nutzen, um zu zeigen, was EVE im Kern ist. Gleichzeitig können wir so aber auch zeigen, wie wir arbeiten und wie viel Liebe ins Details fliesst. Einige haben vielleicht die Keynote zu EVE Online gesehen. Auch dort wurde ganz klar, dass CCP zuhört und das Feedback der Spieler umsetzt. "War of Ascension" wird ein Einstiegspunkt sein, der verdeutlicht, wie ernst wir die Community nehmen. Und vielleicht kriegt der ein oder andere dadurch ja auch Lust, von der kompakten, mobilen Variante auf "EVE Online" am PC umzusteigen.