EVE War of Ascension - Entwickler-Interview

Unter vier Augen mit Julien Dulioust

Interview Video Sönke Siemens Roger Sieber

GAMES.CH: Das Fanfest hier in Reykjavik ist immer eine ziemlich grosse Sache für die gesamte EVE-Community. Wie oft waren Sie selbst schon dabei und welche Dinge sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Julien Dulioust: Das hier ist mein fünftes Fanfest seit ich bei CCP angefangen habe. Und ganz ehrlich: Jedes Jahr ist eine neue Überraschung, nicht zuletzt dank CCP Guard, der sich immer wieder spannende Neuerungen im Ablauf einfallen lässt. Für mich war das Fanfest immer etwas ganz Besonderes, weshalb ich auch jeden neuen CCP-Mitarbeiter davon vorgeschwärmt habe. Aber auch sonst ist es eine einmalige Erfahrung.

Allein die Tatsache, dass Fans aus aller Welt nach Island pilgern, um mit den Entwicklern zu plaudern, ist meiner Meinung nach einer der Gründe, warum wir den Job hier überhaupt machen. Sich mit den Fans austauschen zu können, sie glücklich zu machen, mit ihnen zu arbeiten, um EVE noch besser zu machen - darum geht. Also ich persönlich kann nur jedem raten - selbst, wenn er kein grosser EVE-Spieler ist - das mal mitzuerleben und sich die Passion der Leute hier anzusehen. Einfach fantastisch!

GAMES.CH: Neben Ihrer Tätigkeit bei CCP betreiben Sie auch den Otaku Social Club in Paris. Was genau hat es damit auf sich?

Julien Dulioust: CCP war nett und hat mir gestattet, das nebenbei zu machen. Einige Freunde und ich - alles Videospiel-Veteranen - hatten eines Tages einen Traum. Wir fragten uns: Was wären die Orte gewesen, die wir als 20-jährige unbedingt besuchen wollten, heute aber nicht mehr besuchen können, da fast alle von uns Familie und Kinder haben und nicht mehr so viel weggehen? Aus dieser Problemstellung heraus entstand die Idee für eine E-Sports-Bar, die wir vor etwa einem Jahr in Paris eröffneten.

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Das Ganze läuft sehr, sehr gut und wir arbeiten mit sehr vielen Studios in Paris zusammen. Im Prinzip mausert sich die Location gerade als Drehscheibe für die E-Sport- und Game-Development-Community in Paris. Auf wöchentlicher Basis tragen wir dort Events aus. Die Leute kommen vorbei und quatschen über Videospiele, Indie-Entwickler stellen ihre neuen Projekte vor, versuchen Verträge abzuschliessen und Unterstützer zu mobilisieren. Für mich geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich wollte das schon seit Jahren machen und jetzt funktioniert es einfach grossartig.

Bei unserer Bar geht es jedoch nicht nur um Videospiele, sondern auch um die Geek-Kultur als Ganzes. Deshalb arbeiten wir auch mit grossen Firmen wie zum Beispiel Universal zusammen, um zum Beispiel TV-Serien wie "Mr. Robot" oder "Fear the Walking Dead" zu bewerben. Die Gesamtidee besteht darin, dass die Leute vorbeikommen, sich was zu Essen und Trinken bestellen, mit anderen plaudern und zwischendurch einfach mal eine Runde "Mario Kart" im Multiplayer spielen. Oder sich einfach mal eine Stunde hinsetzen und einen Manga lesen. Es geht uns nicht darum, mit dieser Bar grosses Geld zu verdienen. Reich werden wir damit bestimmt nicht. Nein, es geht darum, dass die Community einen Ort hat, wo sie sich treffen und Spass haben kann. Wer mal vorbeischauen will: Die Bar ist mitten im Stadtzentrum, im zweiten Distrikt. Die Leute dort sind super - und sprechen übrigens auch sehr gut Englisch und Deutsch.

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