Es kommt nicht oft vor, dass sich Fans von Kultspielen über einen neuen Titel freuen können. Erst recht nicht, wenn der erste Teil nur bedingt erfolgreich war. Anhänger des 2011 erschienenen "Warhammer 40,000: Space Marine" staunten daher nicht schlecht, als ein Nachfolger des in der Fan-Gemeinde beliebten Hack-and-Slash-Games angekündigt wurde. Der erste Teil überzeugte damals vor allem mit einem innovativen Kampfsystem, das Feuergefechte und Nahkampf fliessend miteinander verband. Das Sequel "Warhammer 40,000: Space Marine 2" soll genau dort anknüpfen, den Fokus jedoch hin zu massiven Gegnerhorden lenken. Damit haben die Entwickler von Sabre Interactive in "World War Z" bereits Erfahrungen gesammelt. Wir haben uns angeschaut, wie sich die Space Marines in diesen neuen Gefilden schlagen.
Rückkehr der Ultramarines
"Warhammer 40,000: Space Marine 2" ist eine sehr klassische Fortsetzung, auch wenn zwischen den beiden Teilen ganze 13 Jahre liegen. So orientiert sich der Titel nicht nur spielerisch am Vorgänger, sondern setzt in der Kampagne auch die Geschichte des ersten Teils fort. Einen Rückblick zur Geschichte des ersten Teils gibt es zwar im Spiel selber nicht, auf YouTube existieren allerdings haufenweise Zusammenfassungen. Alternativ kann man den ersten Teil auch auf Steam in einer "Anniversary Edition" erwerben, die auf modernen Rechnern problemlos spielbar ist.
Im ersten Teil schlüpften wir in die schweren Stiefel von Captain Titus, einem genetisch modifizierten Elite-Soldaten des menschlichen Imperiums im 41. Jahrtausend. Zusammen mit den anderen Space Marines seiner Legion, den Ultramarines, befreiten wir eine Industriewelt, Graia, von den blutrünstigen Orks. Dabei eskalierte jedoch die Situation, und wir mussten uns auch den übernatürlichen Kräften des Chaos stellen. Zwar gelang es Titus, die Gefahr einzudämmen, er wird allerdings nicht als Held gefeiert, sondern von der menschlichen Inquisition als Ketzer beschuldigt.
Der zweite Teil setzt diese Handlung lose fort. Zunächst fehlt von Titus jede Spur, als wir als Teil eines geheimen Sondereinsatzes auf einer Welt landen, die von den ausserirdischen Tyraniden überrannt wird. Schnell wird klar, dass wir allein keine Chance haben und die ganze Macht der Space Marines benötigt wird. So tritt Titus über 100 Jahre nach seinem Einsatz auf Graia wieder in den Dienst der Ultramarines und kämpft Seite an Seite mit seinen Brüdern für das Überleben der Menschheit.
Die Qualität der Erzählung hängt sehr davon ab, wie vertraut man mit dem "Warhammer 40,000"-Universum an sich ist. Für sich allein gibt es abseits von Klischees und flachen Persönlichkeiten kaum etwas, das erzählerisch packt. Für Fans der Tabletop-Spiele und des ersten Teils reicht es jedoch oft schon, die bekannten Truppen, Fahrzeuge und Waffen in einer grafisch beeindruckenden, lebendig wirkenden Welt zu sehen.