Sony WH-1000MX3 - Kopfhörer - Hardware-Test

Noise Cancelling auf einem neuen Level?

Hardware: Test Beat Küttel

Guter Sound. Ohne ihn geht heute bei vielen von uns nichts mehr. Ob im Büro, unterwegs oder zu Hause, überall lassen wir uns beschallen. Kopfhörer sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, und mit der zunehmenden Dichte von Menschen und somit Lärm haben gerade in den letzten Jahren Noise-Cancelling Kopfhörer einen Höhenflug erlebt. Von diesem Kuchen möchte natürlich auch der Audio-Pionier Sony etwas abhaben, und schickt darum seinen WH-1000MX3 Bluetooth-Kopfhörer ins Rennen. Umständlicher Name, aber was zählt, ist die Qualität. Wir haben die viel gelobte Noise-Cancelling-Offenbarung getestet und verraten euch, wie gut die Geräuschunterdrückung funktioniert, ob auch der Sound stimmt, ob sich das gute Stück allenfalls auch zum Gamen eignet und was es sonst für Vor- und Nachteile gibt.

Erster Eindruck und Bedienung

Eingepackt in einen nicht sonderlich hippen, aber doch chicen, gehärteten Transport-Case liegt er vor uns: Der Sony-Flaggschiff-Kopfhörer. Ebenfalls im Case Unterschlupf finden ein Ladekabel (USB auf USB-C) sowie ein Audiokabel mit Klinkenstecker, um bei Bedarf eine Kabelverbindung herstellen zu können. Gut für Geräte, die kein Bluetooth haben, allerdings ist das Kabel nur etwas über einen Meter lang. Zu guter Letzt ist sogar noch ein Adapter zum Anschliessen im Flugzeug mit dabei, falls einem dort mal der Saft ausgeht, oder man ganz einfach die In-Flight-Filme mit gescheitem Ton geniessen möchte.

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Der Kopfhörer selber findet kompakt zusammengeklappt im Case Platz. Was uns als erstes auffällt, ist die matte Oberfläche, was gute Nachrichten für Fingerabdruck-Phobiker ist. Stylisch und edel, zumindest von aussen, das ist der Ersteindruck. Dieser wird auch bei einem genaueren Augenschein bestätigt. Die gesamte Verarbeitung ist sauber und auch wenn man das gute Stück aufsetzt, gibt es keine Beanstandungen. Erstens sieht es mit seinen aussen abgeflachten Hörmuscheln unserer Meinung nach deutlich moderner und besser aus als so mancher Konkurrent mit oft aufgeblasenen» oder sonstwie verformten Ear-Cups. Andererseits haben wir auch beim Tragekomfort nichts zu beanstanden. Die Ohren werden bequem umschlossen, und weder dort noch oben auf dem Kopf drückt etwas. Im Gegenteil, ohne zu drücken sitzen die WH-1000MX3 so fest, dass wir die Länge des mit Kunstleder gepolsterten Kopfbandes so einstellen können, dass es bei Bedarf oben auf dem Kopf nicht einmal mehr richtig aufsitzt, und somit auch die Frisur schont. Kurzum, hier dürften sich grosse wie kleine Köpfe wohl fühlen. Zwar haben wir den Kopfhörer jetzt nicht gerade im Hochsommer getestet, aber wir hatten zumindest auch in gut geheizten Wohnungen selbst bei Tragezeiten von deutlich über einer Stunde keine Probleme mit Druckstellen, Schwitzen oder sonstigen Unannehmlichkeiten.

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Etwas erstaunt waren wir im ersten Moment über die auf den ersten Blick nur in minimaler Zahl vorhandenen Bedienelemente. Nebst Anschlüssen zum Laden und Kabelverbindung mit der Audio-Quelle gibt es lediglich zwei Tasten auf der linken Seite. Eine davon zum Ein- und Ausschalten, die andere, um zwischen den verschiedenen Audio-Modi hin- und herzuwechseln. Durch langes Drücken lässt sich auch die automatische Kalibrierung starten, welche die Geräuschunterdrückung eures Headsets auf die momentane Umgebung ausrichtet. Das Geheimnis der fehlenden Tasten ist im Touchpanel zu suchen, welches in der rechten Ohrabdeckung verbaut ist. Wenn ihr also euer Smartphone nicht hervorholen wollt, könnt ihr alle wichtigen Funktionen mittels Gesten direkt am Kopfhörer steuern. So aktiviert ein doppeltes Tippen Play/Pause, während ein sliden von hinten nach vorne zum nächsten Song springt, und analog natürlich zum letzten Song zurückkehrt, wenn ihr euren Finger nach hinten bewegt. Führt ihr den Finger auf dem Touchpad hoch oder runter, könnt ihr damit die Lautstärke innert Kürze ändern. Das alles braucht eine kurze Eingewöhnungszeit, funktioniert aber absolut hervorragend und ging uns nach ein, zwei Tagen auch ohne weiteres nachdenken von der Hand. Auch der Google Assistant lässt sich mit dem WH-1000MX3 übrigens aufrufen, egal ob es mit einem Android-Smartphone oder einem iPhone gekoppelt ist. Wer den Google Assistant also eh schon nutzt, hat hier einen weiteren Grund, der für den Sony-Kopfhörer spricht. Nutzer von Siri und Co. werden sich dadurch aber wohl nicht unbedingt bekehren lassen.

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