Wo Long: Fallen Dynasty - Test / Review

"Nioh" trifft "Sekiro"

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Zauberhafter Herr der Elemente

In "Wo Long" nutzt ihr das "Wahre Ki" genauso wie in "Dark Souls" und Co, um an den Rastpunkten Stufenaufstiege durchzuführen. Hier erhöht ihr allerdings nicht ganz so gezielt eure maximalen Trefferpunkte, eure Stärke oder die maximale Traglast. In dem Spiel funktioniert das eher "indirekt", indem ihr die Aufstiegspunkte auf fünf Elementar-Kräfte verteilt: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Es wäre jetzt zu kompliziert, das im Detail aufzudröseln, aber durch jeden Punkt in diesen fünf Bereichen erhöht ihr den ausgeteilten Schaden und die Abwehr gegenüber bestimmten anderen Elementen, also beim Wasser mehr Schaden dadurch und eine höhere Resistenz gegenüber Feuer. Das erinnert zumindest entfernt an das Prinzip aus den "Pokémon"-Spielen. Ausserdem beeinflusst ihr damit, wie viel Willen ihre bei euren Aktionen verbraucht respektive wie viel Willen ihr durch Angriffe oder Blocks aufbaut. Dadurch habt ihr also sehr gute Möglichkeiten, das Game besonders stark an eure persönlichen Vorlieben anzupassen. Gerade die Feuerkraft ist für die Offensiveren unter euch eine gute Wahl.

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Mit jedem Punkt in den fünf Bereichen erhaltet ihr auch sukzessiv Zugriff auf Elementarzauber. Bei der Holzkraft ist das etwa ein magischer Regenerationssegen, bei dem ihr bei Angriffen kleinere Mengen an Trefferpunkten "klaut". Bei der Feuerkraft werft ihr auch Flammenbälle oder überzieht euer Schwert mit einem brennenden Film, der Gegner entzünden kann. Freischalten könnt ihr diese und etliche weitere Zauber natürlich nur, wenn ihr ausreichend Punkte besitzt und bestimmte Elementar-Stufen erreicht habt. Einsetzen könnt ihr sie dann zudem erst, wenn ihr im aktuellen Level einen bestimmten Willensrang aufgebaut habt - ihr startet beim Betreten eines neuen Gebiets immer bei null. Ein weiteres Hilfsmittel sind die sogenannten Gottbestien, von denen ihr fünf im Spielverlauf freischaltet. Ist die Anzeige aufgeladen, kämpfen die Viecher eine Zeit lang an eurer Seite oder zünden eine mächtige Aktion, durch die etwa eine starke magische Falle auf dem Schlachtfeld entsteht.

Fazit

"Wo Long: Fallen Dynasty" macht es einem mit dem unnötig hart erscheinenden ersten Boss am Anfang nicht leicht, das Spiel direkt ins Herz zu schliessen. Aber wer durchhält, wird belohnt, denn danach wird das neue Action-RPG von Team Ninja immer besser. Es ist, vom Einstieg einmal abgesehen, sogar vergleichsweise einsteigerfreundlich, insbesondere, da man fast immer bis zu zwei KI-Begleiter mitnehmen kann - oder wahlweise kooperativ mit Freunden online loszieht. Das macht es gerade in den Bosskämpfen aber selbst bei den härteren Zwischengegnern deutlich leichter, zumal die zum Herbeirufen der Begleiter benötigte Ressource nicht wirklich rar gesät ist.

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Man kann das Spiel etwa durch die hohe Kampfgeschwindigkeit zwar gut mit "Sekiro: Shadows Die Twice" vergleichen, zumal es auch hier keine klassische Ausdauerleiste gibt. Team Ninja macht aber eindeutig etwas ganz Eigenes daraus. Gerade das in jeder Hinsicht bedeutende Elementsystem nutzen die Entwickler clever für ein sehr ansprechendes Charaktersystem, das eng mit dem Kampfsystem verwoben ist und so eine hohe Anpassung an den eigenen Spielstil erlaubt. Wären da nicht der Auftaktboss und die später fast schon zu stark abflachende Schwierigkeitskurve, wäre es ganz auf Augenhöhe mit "Nioh 2". So liegt "Wo Long: Fallen Dynasty" (ganz knapp) dahinter, bleibt aber für Soulslike-Fans immer noch eine Empfehlung wert.

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