World of Games und kulturelle Identität - Special

Der grösste Schweizer Onlineshop für Games & Co steht vor grundlegenden Veränderungen

Artikel Steffen Haubner

Die Webadresse von World of Games, des grössten Schweizer Onlineshops für Games, Filme und Co, ändert sich. Ab sofort wird das riesige Angebot an Medien aller Art unter www.wvds.ch zu finden sein, wie Marketingleiterin Kayleigh Flury gegenüber games.ch erklärte.

Hinweis: Diese Meldung ist natürlich ein Aprilscherz.

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Das Kürzel steht für "Wäut vo dä Spiu". Sukzessiv werde nun auch die Sprache des Shops und aller damit verknüpften Inhalte von Hochdeutsch auf Schweizerdeutsch umgestellt, so Flury. "Wir bereiten uns schon seit einiger Zeit auf diesen Schritt vor und hoffen, diesen Prozess bald abschliessen zu können."

Hintergrund ist eine kürzlich in Kraft getretene EU-Verordnung zur "kulturellen Aneignung". Demnach drohen Unternehmen in nicht der Europäischen Union angehörenden Ländern Abmahnungen, wenn sie "Kulturgüter, die wesentlich zur nationalen Identität einzelner Staaten" gehören, über das Internet verbreiten. Zu diesen Kulturgütern, so die EU, gehören auch spezifische landessprachliche Charakteristika wie etwa das Hochdeutsche.

"Wir mussten endlich Rechtssicherheit schaffen." Michael Wyler, Mitglied der Geschäftsleitung

"Aktuell haben wir noch keine Abmahnung bekommen, und es ist unklar, ob es tatsächlich jemals zu Strafmassnahmen vonseiten der EU kommen würde", erläutert Flury. "Als aufstrebendes mittelständisches Unternehmen können wir es aber nicht riskieren, in einen Rechtsstreit mit den EU-Behörden zu gehen, da dies erhebliche finanzielle Risiken für uns bergen würde." Ohnehin habe man schon länger darüber nachgedacht, wie man der eigenen kulturellen Identität und der Verbundenheit mit dem Firmenstandort Unterentfelden besser Rechnung tragen könne.

"Im Unternehmen wird grundsätzlich nur Schweizerdeutsch gesprochen, insofern ist es für uns gar keine grosse Umstellung", so die Marketingleiterin weiter. Im Gegenteil: Künftig falle die lästige Übersetzung ins Hochdeutsche weg, was sich letzten Endes auch in den Preisen widerspiegle und damit den Kunden zugutekomme. "Wir müssen nun auch nicht mehr für alle Mitarbeiter Hochdeutschwörterbücher bereitstellen und können uns einfach so ausdrücken, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das bedeutet neben mehr Authentizität obendrein eine immense Arbeitserleichterung."

Einsparungen werden direkt an die Kunden weitergegeben

Aber werden das auch alle Kunden mitmachen? "Davon sind wir überzeugt. Da es allerdings gerade zu Anfang vielleicht doch mal zu Missverständnissen kommen kann, haben wir ein Online-Glossar eingerichtet, das allen, die Schweizerdeutsch nur als Zweitsprache sprechen, weiterhelfen soll."

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Unter der Adresse wäutvodäspiu.ch finden sich ab sofort die wichtigsten Begriffe rund um die WoG-Warenpalette und den Bestellvorgang.

"Wir sind sicher, dass unsere Kundinnen und Kunden diese Entscheidung mittragen werden", ist auch Michael Wyler, Mitglied der WoG-Geschäftsleitung, überzeugt. "Durch die Massnahme haben wir nun endlich Rechtssicherheit, können die damit verbundenen Arbeitsersparnisse direkt in Form von Preisvorteilen weitergeben und tun ausserdem noch etwas für unser kulturelles Erbe. Eine echte Win-win-win-Situation."

Für eine gewisse Übergangszeit werde das WoG-Angebot aber auch weiterhin unter der gewohnten Adresse www.wog.ch zu finden sein.

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