WRC 8 - Test / Review

Jedes Jahr ein bisschen besser

Test Benjamin Braun getestet auf Xbox One

Erweiterte Karriere mit einem Manko

In "WRC 8" könnt ihr in Junior WRC, WRC 2 und WRC antreten sowie in sämtlichen Rennorten an freien Wettbewerben teilnehmen. Zudem stehen vier klassische Rallye-Fahrzeuge zur Verfügung, wobei ihr neben dem Lancia Stratos aus den 1970er-Jahren unter anderem in den noch recht jungen Polo R WRC einsteigen dürft. Wie im echten Rennkalender kommt in "WRC 8" Chile als Rallye-Ort hinzu. Von Monte Carlo über die Türkei bis hin zu Australien oder Spanien ist natürlich auch sonst jedes Land mit dabei. Wer eine komplette Saison erleben will, kann dies selbstverständlich ebenso tun. Genau wie in der eigentlichen Karriere dürft ihr jedoch nur in der Junior WRC oder auf Wunsch in der WRC 2 starten. Möchtet ihr der obersten WRC-Klasse antreten und dem amtierenden Weltmeister Sébastien Ogier zeigen, wo der Hase lang läuft, müsst ihr euch erst mal in die eigentliche WRC hocharbeiten.

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Der Karrieremodus besteht dabei natürlich nicht bloss aus einer Abfolge der einzelnen Rallyes rund um den Globus. Ihr müsst Geld verdienen, Mechaniker anheuern und euer Team im Rahmen eines Fertigkeitenbaums verbessern, der entfernt an die Forschung in "F1 2019" erinnert. Allerdings wirkt die Menügestaltung immer noch wie aus den frühen 1990ern und lässt etliche Komfortfunktionen etwa beim Bezahlen der Crew vermissen. Im Forschungsbaum schaltet ihr an sich ähnliche Verbesserungen frei, wie es in Codemasters' Formel-1-Simulation der Fall ist. Ihr reduziert also beispielsweise per Perk den Schaden an aerodynamischen Teilen eures Boliden. Das bewahrt euch nicht nur davor, dass euer Fahrzeug bei entsprechenden Schäden Abdruck verliert, sondern reduziert auch die Zeit für mögliche Reparaturen, die schnell zu kaum wiederaufholbaren Rückständen führen können. Unterhaltsam ist die Karriere trotz des insgesamt unausgegorenen Systems und der gelinde ausgedrückt schnörkellosen Darbietung dennoch. Das gilt besonders aufgrund der im Kalender anpassbaren Zusatzwettbewerbe. Mal tretet ihr bei einem Schauwettbewerb parallel gegen einen anderen Fahrer an oder versucht auf einem kleinen Parcours das Goldzeitziel zu erreichen. Ein andermal widmet ihr euch einem Extrembedingungsrennen.

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Dabei geht es dann zum Beispiel bei Nacht und Sturm auf eine besonders anspruchsvolle Etappe der Türkei-Rallye, während ihr innerhalb einer knappe Zeitvorgabe möglichst weit kommen müsst, um den Event erfolgreich zu absolvieren. Nur dann sammelt ihr Punkte für Stufenaufstiege und somit euren Fortschrittsbaum sowie Reputationspunkte bei eurem Rennstall. Letzteren bei Laune zu halten, ist gar nicht so leicht - zumal das Abschneiden in den eigentlichen Rallyes am wichtigsten bleibt. Was Kylotonn dazu verleitet hat, die KI-Stufe der Gegner im Karrieremodus nicht auf die niedrigste der drei Stufen setzen zu können, bleibt ein Geheimnis des Studios. Die Auswirkung dieser Entscheidung aber ist klar: Einsteiger sind schnell überfordert, da gute Platzierungen für sie kaum zu erreichen sind. Profis wiederum könnten sich unterfordert fühlen, weil die stets mittelschwere Konkurrenz mit ihren fahrerischen Fähigkeiten nicht mithalten kann. Bitte ändert das noch per Patch, liebe Entwickler!

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