Eine Neudefinition der 4X-Strategiespiele - das haben sich die norwegischen Entwickler Billionworlds und der Hamburger Publisher Daedalic Entertainment vorgenommen. "Yield! Fall of Rome" startet am 20. Januar in den Early Access auf Steam und soll dort "sowohl erfahrene Strategen als auch Neueinsteiger begeistern".
4X steht bekanntlich für "eXplore", "eXpand", "eXploit" und "eXterminate", also "erkunden", "expandieren", "ausschöpfen" und "vernichten". Genau das ist auch der Schwerpunkt von "Yield! Fall of Rome". Zunächst schlüpft ihr in die Rolle eines Anführers barbarischer Stämme zur Zeit des Niedergangs des Römischen Reiches. Acht Fraktionen mit unterschiedlichen Spielstilen und Herausforderungen stehen zur Auswahl. Ob ihr Diplomatie, Kriegsführung oder strategisches Geschick zu eurer Leitlinie macht, bleibt euch überlassen. Hauptsache, ihr führt euren Stamm zu Ruhm, schlagt die Römer in die Flucht oder arrangiert euch mit ihnen und erschafft euer eigenes Imperium. Das hört sich ein kleines bisschen an wie das von Ubisoft angekündigte "Anno 117", das noch im Februar zu erwartende "Civilization VII" dürfte allerdings die Hauptreferenz für das ambitionierte Projekt der Norweger sein.
Denn "Yield! Fall of Rome" kombiniert traditionelle 4X-Mechaniken mit diversen Neuerungen. An die Stelle des zeitfressenden Grinds sollen schnelle, packende Sessions treten, sowohl in der Singleplayer-Kampagne als auch bei Mehrspielergefechten. Selbstbewusst nimmt Billionworlds für sich in Anspruch, "das Beste aus 'Civilization' und 'Battle for Polytopia'" zu vereinen. Tatsächlich starten wir in den Tutorialmissionen auf sehr kleinen Karten, die Grösse variiert aber von Spiel zu Spiel und kann, etwa bei Multiplayer-Partien, auch mal recht ausladend werden. Auf den ersten Blick hat man eine Art "Civilization light" vor sich, bei dem man auch gleich mit einer berittenen Einheit und einem Siedler loslegt. In guter alter "Civ"-Manier erkundet ihr das Gelände und sucht euch einen vielversprechenden Ort aus, um die Pflöcke für eure erste Siedlung in den noch jungfräulichen Boden zu rammen. Der augenfälligste Unterschied zum Klassiker ist der Zeitfaktor: Klickt ihr mit rechts auf ebendiese Siedlung und wählt aus dem Kontextmenü eine neue Einheit aus, kann sie bereits in der nächsten Runde bewegt werden. Das soll Tempo ins Spiel bringen und schafft das gewohnte, unter Umständen viele Runden dauernde Warten auf den Neuzugang kurzerhand ab. Ebenso schnell geht es mit Gebäuden, die entweder sofort Boni abwerfen oder deren Errichtung ein Teil der Zielbeschreibung der aktuellen Mission ist. Natürlich erfordert das alles Ressourcen wie etwa "Vorräte" oder "Produktion". Erstere sind in jeder Siedlung in begrenztem Mass vorhanden, zweitere muss durch Ausbau der Ansiedlung erworben werden.