Yoshi's Crafted World - Vorschau / Preview

Yoshis bunte Bastelstunde

Vorschau Video Beat Küttel

Spiele mit Nintendos Kult-Dino Yoshi in der Hüpfspiel-Hauptrolle haben inzwischen eine gewisse Tradition. Vom originalen “Yoshi’s Island” auf dem SNES über “Yoshi’s Story” auf dem N64 bis hin zu “Yoshi’s Woolly World” auf Wii U und 3DS und vielen anderen, der Knuddel-Saurier enttäuscht eigentlich nie.

Nun steht der gute Yoshi also auch auf der Switch zum ersten Mal ganz im Mittelpunkt, und zwar mit einem Spielkonzept, das auf alten Stärken aufbaut. Gleichzeitig wurde aber die Bastel-Thematik aus dem Vorgänger erweitert, und auch einige neue Spielmechaniken sollen für frische Unterhaltung sorgen. Wir durften bei Nintendo vier Level schon einmal zocken und verraten euch, ob sich das Warten auf den Release Ende März lohnt.

Bei den Yoshi-Games hat sich wie bei so vielen 2D-Hüpfspielen in den letzten Jahren ein klares Konzept herauskristallisiert: Abwechslungsreiche Level, gepaart mit einer stattlichen Anzahl an gut versteckten Sammelgegenständen. Um hier also aus der Masse herauszustechen, braucht es mehr als einfach einige gut gemachte Levels. “Yoshi’s Crafted World” versucht dies auf zwei Arten. Einerseits durch die Optik, welche klar vom Vorgänger “Yoshi’s Woolly World” inspiriert ist, nun aber auch unzählige andere Handwerksmaterialien nebst der damaligen Wolle ins Spiel bringt. Andererseits gibt es auch Gameplay-technisch vor allem eine neue Mechanik, die heraussticht, und mit der die Entwickler viele und vielfältige Ideen verwirklichen. Doch immer schön der Reihe nach.

Alles andere als platt

Die Story des Spiels ist Genre-typisch mal wieder ziemlich nebensächlich. Die von Edelsteinen eingefasste Traumsonne auf der Insel der Yoshis kann Wünsche erfüllen. Natürlich entgeht das aber auch nicht Kamek und Baby-Bowser, die das Relikt stehlen, dabei aber dank der Gegenwehr der bunten Dinos die Edelsteine quer über die ganze Spielewelt verteilen. Eure Aufgabe ist es nun also, die Levels zu durchschreiten, um die Relikt-Bruchstücke wieder einzusammeln und das Geschehene wieder rückgängig zu machen.

Screenshot

Im ersten von uns gespielten Abschnitt wird schnell klar, wie viel Herzblut alleine in die Optik der Level geflossen sein muss. Noch bevor wir richtig zu spielen beginnen, bestaunen wir die Vorder- und Hintergründe, die tatsächlich einen extremen Bastel-Look haben, alles sieht aus, als sei es eben gerade ausgeschnitten, zusammengefaltet oder sonstwie von Hand erschaffen worden. In Sachen Gameplay fühlen wir uns auch gleich zu Hause. Yoshi fängt Gegner mit seiner langen Zunge ein und verarbeitet sie zu Eiern, sein Strampel-Sprung ist mit von der Partie, und auch Collectibles wie die Sonnenblumen und die roten Münzen dürfen natürlich nicht fehlen. Auch versteckte Wölkchen, die wir durch Berührung erst sichtbar machen, lassen fast schon nostalgische Gefühle aufkommen. Doch was gibt es Neues? Auch hier müssen wir nicht lange suchen, denn einerseits bietet der Level viele Pfade in den Vorder- und Hintergrund, andererseits kann auch Yoshi mit seinen Eiern neuerdings in die dritte Dimension schiessen. Das funktioniert so, dass ihr wie in bisherigen Spielen das Fadenkreuz hin und her bewegt, und normalerweise dann auf “eurer” Ebene das Ei abfeuert. Bewegt ihr das Fadenkreuz aber über ein Objekt im Vorder- oder Hintergrund, das sich abschiessen lässt, so wird es optisch hervorgehoben. So lassen sich gebastelte Schaf- oder Buschattrappen genauso aufs Korn nehmen wie ganze Papp-Häuser, die beim Umfallen dann allenfalls ein Geheimnis oder ein Sammelobjekt freilegen. Denn eines wird gleich in diesem ersten Level klar: Ganz der Serientradition folgend, liegt die Haupt-Herausforderung nicht darin, die meist ziemlich leichten Level abzuschliessen, sondern möglichst alle Sammelgegenstände aufzuspüren. Trotz des nicht sehr hohen Anspruchs an unsere Hüpfspiel-Fähigkeiten macht es durch die unglaublich gut gelungene Präsentation und das spassige und abwechslungsreiche Leveldesign einfach Spass, in Richtung Ziel zu navigieren. Ob wir nun Stoff-Bänder ausrollen, um auf Ihnen neue Wege zu beschreiten, oder die fehlenden Teile eines Zuges suchen, um danach auf Schienen einen Teil des Weges zu fahren, es macht Laune, diesen ersten Level zu erforschen, doch auf zum nächsten Abschnitt, schliesslich gibt es noch mehr zu sehen. Die Levels zwei und drei, genannt Poochy’s Tape Trail gehören zusammen. Einer davon ist die Front-Side, der andere die Flip-Side desselben Levels. Der Name Tape Trail ist hier Programm, denn es gibt eine Grosszahl an Bändern auszurollen, sowohl flach als auch vertikal oder als Teil von cool gemachten Skulpturen. Wer hier befürchtet, dass man im Flipside-Abschnitt einfach den exakt gleichen Level in die andere Richtung zurückläuft, der irrt sich. Ganz im Gegenteil sind die Abschnitte natürlich von der thematischen Aufmachung her sehr ähnlich, aber in Sachen Gameplay und Level-Architektur ändert sich einiges. Auf der Frontside, einem normalen Level, spürt ihr wie gewohnt Collectibles auf, schiesst Objekte im Vorder- und Hintergrund ab, oder löst sonstige Umgebungsrätsel. Ein Highlight ist der Ritt auf Poochy, mit dem ihr ganz wie mit Ramby aus der “Donkey Kong Country”-Serie selbst sonst unkaputtbare Gegner aus dem Weg schafft. Im Flipside-Level läuft das dann aber etwas anders. Hier gibt es keine Collectibles, stattdessen ist es eure Aufgabe, in dem immer noch recht verwinkelten 2.5D-Level drei Mini-Poochies einzusammeln, und nach Möglichkeit innert 5 Minuten im Ziel einzulaufen. Eine gute Auflockerung, auch wenn wir auf der Suche nach nicht vorhandenen Sonnenblumen zuerst einmal etwas Zeit verloren haben.

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