Need for Speed: Hot Pursuit

Kampfjets auf Rädern

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Schön wie ein Lamborghini Galardo

Wettkämpfe in wechselnden Klassen, modellspezifische Wettfahrten, Countdown-Schnupperfahrten mit Topmodellen, Duellfahrten gegen einen extra harten Gegner, Hindernislauf durch entgegenkommende Fahrzeuge: Während der 80 Rennen wird so ziemlich alles geboten, was das Rennspielerherz begehrt. Problematisch ist allerdings die Gummiband-KI: Gegner bremsen auffällig ab, wenn man mal hinten liegt oder holen erstaunlich schnell auf, obwohl man eigentlich extrem weit vorne liegt. Aber wenn wir dann im Lamborghini Galardo – Police Edition mit unfassbar schön flackerndem Stroboskop-Licht durch einen Tunnel rast, sind wir schon wieder versöhnt. Technisch ist das hier der Wahnsinn auf vier Rädern: Herrliche Küsten, wilde Steppen, staubige Canyons; dazwischen immer wieder Tunnel und dahinter häufig eine ganz neue Szenerie: Sonne, Nacht oder Morgendämmerung inklusive atemberaubenden Sonnenaufgang. Wer das festhalten möchte, darf jederzeit pausieren und ein Foto schiessen. Das wird dann via Autolog auf eine von Facebook inspirierte Wall hochgeladen und darf beliebig von Xbox-Live-Freunden kommentiert werden. Doch zurück zur Technik: Grossartige Sichtweite, wundervolle Farben, bis zum Felgenstern authentische Nachbauten der schönsten Traumautos. Dazu Effekte ohne Ende. Gischt auf feuchter Strasse, Schneeverwehungen in den Bergen, aufwirbelnder Staub im Canyon. Auch das Wetter verändert sich dynamisch. Im Verlauf einer Verfolgungsjagd kann Regen aufkommen, und sich bei Fahrt durch Höhenlagen in Schnee verändern. Fahrerisch bleibt „Need for Speed“ hier seinen Wurzeln treu, die Autos rutschen zwar etwas stärker, brechen aber nie so extrem aus wie in Need for Speed: Shift oder dem gerade angekündigen Shift 2 (Preview folgt am 30. November 2010, freut euch drauf!).

**Need for Facebook: Hot Revenge
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Wir hatten bereits kurz Autolog angerissen, ein neues Multiplayersystem, welches konstant mit der Singleplayer-Kampagne gekoppelt ist. Wer mag kann also immer wieder hin und her springen. Freundeslisten, Bestenlisten und der Prollfaktor „Guck mal ich hab ne 1,2 Mio. Dollar Schüssel unterm Hintern“ funktionieren genau wie Facebook. Das absolute Highlight sind allerdings die Autolog-Empfehlungen, die ständig aktualisiert werden und die eigenen Leistungen mit denen deiner Freunde vergleichen, Schlägt ein Kumpel deine Bestzeit und postet seinen Erfolg auch noch gleich auf der Wall, verweist Autolog umgehend auf das jeweilige Event und stachelt dich an, sofort zurückzuschlagen. Das ist extrem motivierend, quasi eine Art automatisiertes Herausforderungssystem. Nervenaufreibende Schlagabtausche sind garantiert.

Die Rennen via Xbox Live, PSN oder auf dem PC gehen ausserdem ab wie Schmidts Katze. Die flotte Online-Anbindung erlaubt kontrollierbares Fahren Seite an Seite, spannende Windschatten-Duelle, klugen Einsatz der Waffen. Sehr fair, sehr befriedigend, und ausserdem schlüssig in das grosse Ganze eingebunden. Wer online spielt, sammelt genauso schnell Kopfgeld wie ein Offline-Zocker – so kann jeder rasen wie er will und steigt kontinuierlich im Rang bis Platz 20 und wird damit entweder zum meist gesuchten Raser oder Chef der Eliteeinheit SPDC. 

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