EA Sports FC 24 - Test / Review

Neuer Name, neues Spiel?

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 5

Viel Licht, aber auch einiges an Schatten: Mit "EA Sports FC 24" beginnt die Post-"FIFA"-Zeitrechnung für die drei Jahrzehnte alte Fussballserie. Wie gut aber ist der erste Kick unter neuem Namen? Und wie neu spielt es sich vor allem?

EA Sports ist inzwischen der unangefochtene Platzhirsch im Genre der Fussball-Sportspiele: Konami ist mit "eFootball 2024" im Free-to-Play-Bereich unterwegs, und auf das offizielle Spiel des Fussballweltverbands FIFA warten wir zumindest noch in diesem Jahr vergebens. Mit "EA Sports FC 24" beginnt also das erste Jahr nach der beinahe 30-jährigen Zusammenarbeit mit der FIFA. Eigentlich riecht das doch stark nach einem Neustart der Serie. Aber diesen Zahn müssen wir euch an dieser Stelle gleich ziehen: "EA Sports FC 24" ist sicherlich keine Fussball-Revolution, sondern eher eine dezente Serien-Evolution, die sowohl Stärken als auch Schwächen der äusserst populären Serie aufzeigt.

Bewährte Lizenzen, schöne Neuerungen

Eine Angst können wir euch an dieser Stelle sogleich nehmen: In Sachen Lizenzen büsst "EA Sports FC" fast nichts ein. Insgesamt finden 19'000 Spielerinnen und Spieler, mehr als 300 Vereine und über 30 Ligen aus dem Männer und Frauen-Fussball ihren Weg ins Spiel. Mit dabei sind unter anderem die erste Bundesliga, die spanische La Liga, die britische Premier League und die Schweizer Super League. Ein wenig enttäuschend: Die Schweizer Nati ist leider nicht vertreten!

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Insgesamt aber ist der Wiedererkennungswert enorm und wird durch die TV-reife Inszenierung unterstrichen. "EA Sports FC 24" setzt erneut auf die Frostbite-Engine in Verbindung mit der Hypermotion V getauften Animationstechnologie. Sie erlaubt es - ähnlich wie zuletzt in "NBA 2K24" -, Bewegungen aus Videoaufnahmen direkt ins Spiel zu übertragen. Das wiederum ermöglicht sehr authentische Bewegungsabläufe und vor allem auch Aktionen, die im klassischen Motion-Capturing-Verfahren kaum möglich gewesen wären.

Dadurch wirkt "EA Sports FC 24" insgesamt lebendiger und auch natürlicher. Die Ballphysik wurde entsprechend angepasst, und so kommt es im Verlauf der Matches immer wieder zu überraschenden Augenblicken. Da verspringt Spielern schon mal das Leder bei der Annahme, oder bei Zweikämpfen hüpft der Ball wild umher. Das gesamte Geschehen erscheint dadurch dynamischer als zuvor. Allerdings bringt diese Mechanik auch kleine Probleme mit sich: Im Test kam es deutlich häufiger zu Eigentoren, und die Schiedsrichterentscheidungen sind nicht immer absolut korrekt.

Das Geschehen auf dem Platz

Spielerisch allerdings gibt sich "EA Sports FC" betont variabel und bügelt auch einige Balancing-Probleme aus, die in "FIFA 23" vorhanden waren. Die Sprintertypen wurden besser abgestimmt und durch ein deutlich körperlicheres Zweikampfsystem entschärft, wodurch man Recken wie Erling Haaland besser ausschalten kann. Im Online-Betrieb zeigte sich aber bereits, dass Dribblings und auch Sprints weiterhin sehr probate Mittel zum Torerfolg sind. Im Solospiel erwies sich die Computer-KI als vergleichsweise zahm, sodass erfahrene Spieler ruhig direkt bei "Weltklasse" einsteigen sollten.

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Dazu integriert EA Sports die sogenannten Spielstile. Mit diesen Eigenschaften hebt man Talente und Fähigkeiten der Lizenzkicker hervor. Der angesprochene Haaland beispielsweise verfügt über den Top-Stil "Akrobatisch" und versucht so, Bälle mit wilden Verrenkungen noch aufs Tor zu bekommen. In der Testrunde machten die Spielstile durchaus einen Unterschied und prägten auch die Art und Weise, wie man mit den jeweiligen Stars agierte. Grobe Balancing-Probleme konnten wir an dieser Stelle noch nicht feststellen. Wahrscheinlich werden sie sich erst im Langzeittest herausstellen.

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