Inkulinati - Test / Review

Ungewöhnlich, motivierend, humorvoll - und damit ein echter Geheimtipp!

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 5

Mit "Inkulinati" erschien am 22. Februar 2024 eines der visuell als auch inhaltlich ungewöhnlichsten Rundenstrategiespiele der letzten Zeit. Anfangs wirkt der Titel für PC, Xbox One, Xbox Series, Nintendo Switch, PS4 und PS5 sperrig und völlig bizarr. Hat man sich jedoch erst mal hereingefuchst, lässt einen die Mittelalter-Materie nicht mehr los!

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Sechs lange Jahre werkelte das kleine polnische Indie-Studio Yaza Games aus Warschau an "Inkulinati". Jetzt ist das Spiel endlich fertig und macht seinem Namen - eine Wortschöpfung aus dem englischen Begriff für Tinte (Ink) und dem Wort Illuminati (was sich in diesem Fall auf Randnotizen bezieht, die man früher in mittelalterlichen Manuskripten fand) - alle Ehre.

Im Spiel selbst stellen Inkulinati erfundene Personen des Mittelalters dar, die mit gezeichneten Figuren auf riesigen Buchseiten gegeneinander antreten und versuchen, die Armee des jeweils anderen auszulöschen. Zu Beginn der rundenweise ablaufenden Schlachten steht jedem Inkulinati dafür ein bestimmter Vorrat an magischer Tinte zur Verfügung, den er dann dazu nutzen kann, neue Einheiten zu Papier zu bringen. Wurde sämtliche Tinte verbraucht, dürft ihr keine neuen Figuren mehr heraufbeschwören. Um erst gar nicht in diese missliche Lage zu kommen, gilt es, die eigenen Einheiten immer wieder auf Feldern zu platzieren, die eure Tintenvorräte regenerieren. Besiegte Gegner zum Beispiel hinterlassen Tinte. Aber auch Einheiten-spezifische Manöver füllen euren Tintenvorrat wieder auf.

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Stichwort Einheiten: Hier unterscheiden die Entwickler zwischen Untieren - hier meist in Form von unterschiedlich befähigten Tieren wie beispielsweise Füchsen, Hasen, Schnecken usw. dargestellt - und Winzigen Inkulinati. Letztere sind Repräsentationen euer eigentlichen Spielfigur und mit besonders mächtigen Spezialfähigkeiten ausgestattet. Zu den wichtigsten zählt die Möglichkeit, Handaktionen durchzuführen. Die Bandbreite solcher Aktionen ist riesig und reicht vom Segnen verbündeter Untiere (was diverse Boni aktiviert) über das direkte Hinzufügen von Schaden durch Antippen bis hin zu einer Verschiebe-Mechanik.

Clever eingesetzt, könnt ihr damit zum Beispiel eigene Einheiten aus der Schusslinie von feindlichen Fernkämpfern bewegen oder Gegner schlichtweg in den Abgrund stossen, was in der Regel ihren sofortigen Tod bedeutet. Im Spielverlauf schaltet ihr zudem immer neue Handaktionen frei (48 insgesamt), wodurch sich kontinuierlich neue taktische Möglichkeiten ergeben.

Ergänzend zu den Handaktionen stehen euch ausserdem sogenannte Talente zur Verfügung, die letztendlich Buffs gleichkommen, die teils aktiv und teils passiv wirken. Belegt ihr eine feindliche Einheit beispielsweise mit "Aderlass", verliert sie am Ende einer jeden Runde drei Gesundheitspunkte. Stattet ihr einen Verbündeten mit einem "Heiligenschein" aus, erhöhen sich dessen Schaden und Treffergenauigkeit um einen Punkt etc. Mit insgesamt 67 freischaltbaren Talenten haben die Macher hier ebenfalls eine breite Palette an Möglichkeiten geschaffen, die im Kampagnenverlauf als auch im Hotseat-Modus für spannende taktische Winkelzüge sorgen.

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