NHL 24 - Test / Review

Besser auf dem Eis, aber sonst viel Leerlauf!

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 5

Weiterentwicklung auf dem Eis, Stillstand bei den Optionen: "NHL 24" setzt auf Gameplay-Verbesserungen, jedoch mangelt es EA Sports' Eishockey-Primus an einem inhaltlichen Update.

Beim Test zu "NHL 23" erklärten wir noch, dass EA Sports auf ganz dünnem Eis spielt. Denn bereits beim vergangenen Serienableger beklagten wir uns darüber, dass man zu wenig handfeste Innovationen mit einbrachte. Mit "NHL 24" kommen zumindest frische Ansätze ins Spiel. Gerade auf dem Eis zieht EA Sports spürbar die Stellschrauben an und setzt neue Akzente. Allerdings hapert es diesmal massiv an Neuerungen bei den Spielmodi. Das Ergebnis ist zwar eine enorm gut spielbare Kufen-Action, wird aber gerade treue Serienfans mit einem schlechten Gefühl zurücklassen.

Verbessertes Handling

Bevor wir uns jedoch über die Probleme von "NHL 24" ärgern, beginnen wir zunächst mit den positiven Weiterentwicklungen. Auf dem Eis spielt sich "NHL 24" deutlich anders als seine Vorgänger. Das liegt zunächst mal an dem neuen Total-Control-Steuerungstyp. Es entzerrt das Ausführen von Skill-Moves merklich und legt sie auf die Aktionstasten. In den ersten Stunden bedeutet das natürlich eine grosse Umstellung. Mit der Zeit allerdings erweist sich diese Option als sehr handlich und bietet gerade Einsteigern einen leichteren Zugang zu Tricks und Ausweichbewegungen. Dies bedeutet übrigens nicht, dass in "NHL 24" nun Tricks herausgeballert werden wie in "EA Sports FC 24". Die Balance zwischen schnellen Dribblings und gutem Passspiel stimmt hier noch.

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Als zusätzliche Hilfe gibt es in "NHL 24" nun visuelle Indikatoren für Zuspiele. Auch habt ihr - ähnlich wie in "NBA 2K24" - die Möglichkeit, Spielern den Puck direkt via Aktionstaste zuzuschieben. Das bringt mehr Nachvollziehbarkeit ins Offensivspiel.

Ermüdung, Druck und Goalies

Weitere grosse Anpassungen nehmen aber unmittelbaren Einfluss auf das Gameplay: Die sogenannte Exhaust-Engine simuliert den Erschöpfungsgrad der Akteure und passt deren Leistungsbereitschaft entsprechend daran an. Bei schnellen Sprints über das Eis könnt ihr also beobachten, wie die als farbiger Balken dargestellte Kondition dahinschmilzt. Genauso füllen Auszeiten die Energie wieder ein wenig auf. An dieser Stelle kommt also ein neues taktisches Element mit ins Spiel. Geht euren Profis die Kraft aus, verlieren sie an Effektivität: Flügelspieler werden langsamer, Verteidiger sind plötzlich weniger explosiv. Und natürlich verlieren auch Torschüsse an Wucht und Präzision.

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Aber genau dieses Aufbauen von Druck ist in "NHL 24" wichtiger denn je. Drängt ihr das gegnerische Team lange genug zurück, erhaltet ihr ebenfalls einen Bonus. Eine Anzeige signalisiert euch, wie viel Druck ihr aufbaut. Habt ihr sie komplett aufgefüllt, steigt die Chance auf den Torerfolg spürbar. Gerade im Online-Gameplay und auf höheren Schwierigkeitsgraden entstehen so immer wieder dramatische Szenen, in denen das eine Team auf den Torerfolg drängt und das andere panisch versucht, für Entlastung zu sorgen. Die Ausdauer der Goalies sinkt ebenfalls infolge der gegnerischen Angriffsbemühungen: Torschüsse und schnelle Pässe laugen die Torhüter aus. Und wenn sie müde werden, steigert das die Chance auf Fehler und leichte Buden.

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