Warhammer 40,000: Rogue Trader - Test / Review

Verhandlungen mit Kettenschwert und Bolter

Test Joel Kogler getestet auf PC

Auch wenn wir schon Dezember haben, will das Jahr 2023 sich noch nicht zur Ruhe legen. Nachdem wir ausserordentliche Höhenflüge mit Spielen wie "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom" und "Baldur's Gate 3" hatten, schleicht sich ganz zum Schluss noch ein vielversprechender Titel ein. Vom Studio Owlcat Games, das zuvor mit "Pathfinder: Kingmaker" und "Pathfinder: Wrath of the Righteous" zwei hervorragende Rollenspiele auf PC und Konsolen brachte, kommt jetzt "Warhammer 40,000: Rogue Trader". Das Spiel im düsteren Sci-Fi-Universum vermischt alte Tugenden mit neuen Ansätzen und verspricht ein ausgiebiges, tiefgreifendes taktisches Rollenspiel in einem für das Genre neuen Setting.

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Warhammer 40,000: Rogue Trader

Wenn die Marke "Warhammer 40,000" eines mehr hat als scharfe Kanten und Schädel, dann sind es Schwierigkeiten, Aussenstehende für die Welt zu begeistern. Dabei gibt es nicht nur sehr viele Spiele zur Marke, sondern auch einige echt tolle Titel wie "Inquisitor: Martyr" oder die "Dawn of War"-Reihe. Bei der Einführung in die Spielwelt, wo die Menschheit zu einem faschistischen Kult rund um den Gott-Imperator zerfallen ist, scheitern jedoch die meisten Games. Oftmals gehen die Entwickler davon aus, dass ihr euch bereits bestens in der Welt auskennt und euch Begriffe wie Xenos, Necrons oder Aeldari bereits bekannt sind. Diese Titel richten sich (bewusst oder unbewusst) vor allem, wenn nicht ausschliesslich an Fans des Miniaturen-Spiels, auf dem die Marke aufgebaut wurde.

Zu Grösserem bestimmt

"Warhammer 40,000: Rogue Trader" schafft es, euch in die Welt des 41. Millenniums zu entführen, ohne euch gleich zu Beginn zu überfordern. Ihr übernehmt die Rolle eines bereits sehr erfahrenen Veteranen der Menschen. Worin erfahren? Das dürft ihr selbst wählen. Vielleicht seid ihr ein Priester, der Wunder vollbracht hat, oder ein hoher Offizier, der die Kolonien der Menschheit verteidigte. Oder aber ihr seid ein Pirat und Ganove, der ganze Systeme leer fegte. Die Wahl dieses Hintergrunds beeinflusst nicht nur eure Dialog-Optionen, sondern auch eure Fähigkeiten innerhalb und ausserhalb des Kampfes.

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Warhammer 40,000: Rogue Trader

Egal wofür ihr euch jedoch entscheidet, ihr werdet für eure Taten von der Freihändlerin Theodora von Valancius auf ihr Schiff eingeladen. Dort erfahrt ihr, dass ihr einer der möglichen Erben ihres Titels seid. Die Freihändler sind eine vom Imperium grösstenteils unabhängige Truppe, die das Reich der Menschen über die bekannten Grenzen hinaus erweitern. Dabei lebt jeder Freihändler wie ein König und wird von seinen Kolonien wie ein Gott verehrt. Wer würde da schon Nein sagen? Es kommt, wie es kommen muss, und nach einem Angriff auf euer Schiff dürft und müsst ihr den Mantel des Freihändlers an euch nehmen und tragt fortan das Erbe der Von-Valancius-Blutlinie ins finsterste Schwarz des Weltalls hinaus.

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Warhammer 40,000: Rogue Trader

Ein grosser Teil der Geschichte dreht sich dabei um verschiedene Kulte, die die im Warp heimischen Chaos-Götter verehren und die Menschheit den düstersten Mächten untertan machen wollen. Dabei besucht ihr in eurem Schiff verschiedene Systeme und Planeten und kämpft, handelt und überzeugt euch euren Weg zum Ziel. Dabei hat jede kleine Entscheidung oft grosse Auswirkungen, nicht nur auf den Verlauf der Geschichte, sondern auch auf eure Kolonien und sogar euch selbst. Die einzelnen Planeten erzählen meist eine eigene, oft sehr spannende Geschichte, die sich langsam zum Mosaik der Verschwörung hinter dem Attentat an eurer Vorgängerin zusammensetzt. Damit erinnert "Warhammer 40,000: Rogue Trader" nicht zuletzt an die "Mass Effect"-Reihe - ganz besonders an den ersten Teil, der eine ähnliche erzählerische Struktur verfolgte.

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