Castlevania: Lords of Shadow

Die Reise beginnt von Neuem

Test Guest getestet auf Xbox 360

Mit dem heiligen Kreuz

Was dem Kratos seine Kettenklingen sind, ist Gabriel Belmont  sein Kettenkreuz. Im Kampf sieht das grundsätzlich ziemlich ähnlich aus, was „Lords of Shadow“ im Vorfeld ja den Ruf eines „God of War“-Klons eingebracht hat. Natürlich, die Kampfsysteme sind durchaus vergleichbar, aber das von „Lords of Shadow“ ist um einiges taktischer. Wo Kratos gegen ganze Horden von Gegnern kämpft, muss Gabriel lediglich zwei oder drei aufs Korn nehmen. Und schon das ist genug anspruchsvoll. Je abwechslungsreicher ihr selber kämpft und je mehr ihr blockt, desto schneller kommt ihr auf eine gute Fokuswertung. Ist euer Fokus aufgeladen, lassen eure Gegner bei jedem Treffer Energieorbs fallen, die ihr ähnlich wie seinerzeit in „Onimusha“ einsaugen und entweder zu Schatten- oder Lichtmagie umwandeln könnt. In beiden Kampfmodi könnt ihr gewisse spezielle Aktionen ausführen, aber am wichtigsten ist, dass die Lichtmagie euch mit jedem eigenen Treffer heilt, während ihr mit der Schattenmagie selber mehr Schaden austeilt. Gerade gegen grössere Gegner wird das zu einem extrem taktischen Spiel, wie viel von der Energie wandelt ihr in welche Magie um? Wie und wann setzt ihr sie ein? Eines steht nämlich fest: Ohne Magie werden die schwereren Gegner fast unmöglich zu besiegen.
Über die Zeit könnt ihr mittels Erfahrungspunkten neue Angriffe und Fähigkeiten kaufen, für euer Kreuz findet ihr immer wieder einmal Upgrades wie zum Beispiel eine Kette mit Zacken daran, womit man Steine zersägen kann. Je mehr Angriffe man hat, desto mehr taktische Tiefe gewinnt das Spiel.
Eine weitere Erinnerung an „Demon’s Souls“: Kaum ein Gegner lässt sich einfach so niedermähen. Die gleichen Gegner, die euch am Anfang das Leben schwer gemacht haben, bleiben das Spiel durch gefährlich. Und hierbei tritt der „Demon’s Souls’sche“ Lerneffekt ein: Zu Beginn scheitert man an einem höheren Lykaner, irgendwann aber kann man es mit drei aufnehmen. Das sind extrem befriedigende und belohnende Momente.
Die starre Kamera kommt den wirklichen Kämpfen selten in die Quere, da diese oft auf grösseren Flächen stattfinden. In engen Gängen kämpft ihr so gut wie nie.

Für Detektive

„Castlevania: Lords of Shadow“ besteht aber nicht nur aus Kämpfen sondern traditionsgemäss auch aus Rätseleien und Platforming-Sequenzen.
Die Sprungeinlagen sind zwar kaum eine Herausforderung und hätten auch mal länger ausfallen dürfen, aber grundsätzlich macht es Spass sich durch die Welt zu hangeln und sich quasi auf eine Sightseeing-Tour zu begeben.
Die Rätsel sind facettenreich, vom simplen Schalträtseln und Symbol-Reihenfolgen, bis hin zu knackigeren schachartigen Spielen ist alles dabei. Die Rätsel- und Sprungeinlagen wechseln sich übrigens sehr gut mit den Kampfparts ab, sodass sie nicht wie bei „God of War“ als Lückenfüller gebraucht, sondern wirklich als Teil des Spiels wahrgenommen werden. So wird „Castlevania: Lords of Shadows“ eben nicht zu einem reinen „Hack’n’Slay“-Spiel sondern zu einem ernstzunehmenden Action-Adventure mit RPG-Anleihen.

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