Du meintest vorhin Cole hätte sich massiv weiterentwickelt. Was meinst du damit?
Brian Fleming: Er hat viel mehr Personality. Er hat mehr Background. Du siehst hier in unserer Event-Location ja überall Kreditkarten, Personalausweis, Führerschein oder auch Rechnungen von Restaurants. Das ist etwas, was man als Gamedesigner als erstes tun muss. Ihr müsst euch fragen, wo würde Cole essen? Was tut er so? Geht er ins Fitnessstudio? Spielt er Golf? Mit welchen Leuten würde er sich umgeben. Das ist absolut essenziell. Um diese persönliche Komponente mehr herauszuarbeiten, geht die Kamera bei Dialogen weit an die Charaktere heran. Deshalb haben wir zum ersten Mal in der Firmengeschichte Motion Capturing angewandt. Dafür brauchten wir einen echten Schauspieler, weil unser erster Cole, ein Synchronsprecher nicht das ganze Paket aus Mimik und Gestik mitgebracht hat. Ergo haben wir ein Casting veranstaltet und Eric Layton verpflichtet, der Cole McGrath absolut perfekt verkörpert. Er ist ein muskulöser Typ, das passt einfach zu einem Helden. Ihr seht wie sich die Muskeln bewegen, zusammenziehen und auseinander pressen wenn Cole sich an einem Geländer hochzieht. Deswegen zieht Cole im neuen "Infamous“ auch seine Jacke aus und lässt die Muckis spielen. **
****Ihr habt stark an den Konsequenzen für unser Handeln geschraubt. Würdest du das als Kernelement bezeichnen? Ändert es das ganze Gameplay?**
Brian Fleming: Ja das tut es wirklich. Denkt einfach mal an Entscheidungen aus eurem Leben zurück. Was mache ich nach der Schule? Studieren oder gleich Karriere? Oder im Privaten, welche Freundin ihr hattet und welche ihr gern gehabt hättet. Das sind Entscheidungen, die schwerwiegend klingen, aber schlussendlich ist es heute doch echt schwierig zu sagen dies und jenes wäre passiert, wenn ich das und das geändert hätte. In Gaming-Welten ist es aber unser Job euch genau dieses Gefühl zu vermitteln. Eine Entscheidung muss eine Auswirkung haben, muss irgendetwas bringen. **
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