Dead Island

Untote All-Inclusive

Test Alain Jollat getestet auf PlayStation 3

Erstens kommt es anders…

Tja, so kann es gehen. Man denkt sich nichts Böses, freut sich auf ein blutiges Zombiegemetzel und wird plötzlich mit einer Hintergrundgeschichte konfrontiert, mit der Vergangenheit der ansonsten meist profillosen Spielfiguren. Na gut, ich lass mich darauf ein und versuche eine emotionale Bindung zu den gebeutelten Individuen aufzunehmen… Niemand will auf dieser paradiesischen Insel Banoi sein, aber alle vier müssen, weil sie hoffen, aus dem Albtraum, der ihr Leben ist, irgendwie zu entfliehen. Und wäre die unerträgliche Schönheit der weissen Strände und des kristallklaren Wassers nicht bereits Bestrafung genug, so wandelt sich dieses Elysium kurzerhand mit erschreckender Brutalität in einen Vorhof der Hölle.

Und so wälzen wir uns mit einem ziemlich miesen Kater aus dem Bett und torkeln durch die verlassenen Gänge des Hotels. Überall liegen Koffer und sonstige Gegenstände herum, eine freundliche Stimme ab Band fordert uns auf, das Hotel zu verlassen. Mangels besserer Alternativen machen wir uns auf zum Ausgang und schnüffeln in fremden Gepäckstücken und Wandschränken herum. Das gefundene Geld und den sonstigen Kram nehmen wir natürlich mit, wer weiss, wann wir das Ganze wieder verwenden können?

Improvisationstalent

So eine Hotelanlage auf einer schönen Ferieninsel hat gegenüber eines dreiwöchigen Militär-WKs einen gewaltigen Nachteil: Schusswaffen, Munition und wahlweise auch Granaten sind dann doch nicht gerade in Griffnähe. Und so verwendet man eben alles, was einem so in die Finger kommt, bevor man im späteren Spielverlauf Zugriff auf die richtig fiesen Waffen erhält. Sei es ein Paddel, ein Metallrohr, verschiedenste Messer oder auch eine Gasflasche, alles, was sich zum Reinschlagen, -stechen oder -dreschen verwendbar ist, erfüllt seinen Zweck. Dabei ist es wichtig, dass man sich auf der Ferieninsel gut umschaut. In Spints, Taschen, Umkleidekabinen oder Mülleimer befinden sich oftmals auch neue Waffen. Und diese sind bitter nötig, denn mit jeder Verwendung sinkt die Qualität der Waffe und somit deren Trefferpunkte.

An einigen Stellen findet sich auch eine Werkbank. Gegen Geld können defekte Waffen wieder repariert werden und – einen entsprechenden Bauplan vorausgesetzt – mit gefundenen Materialien aufgewertet werden. Ein Baseballschläger und eine Handvoll Nägel wird so beispielsweise zu einem richtig fiesen Do-it-yourself-Morgenstern, der den Untoten noch übler zusetzt.

Natürlich gibt es nicht nur Nahkampf- und Schusswaffen, nein, die Entwickler zeigten sich durchaus kreativ, was das Arsenal der handlichen Zombievernichter anbelangt. Eine Vielzahl an schnittigen und scharfkantigen Waffen und ebenso vernichtende Wurfwaffen wie ein Molotov-Cocktail erleichtern einem das Überleben.

Screenshot

Stehen einem grad keine Waffe zur Verfügung, darf man auch nach guter alter Wildwestmanier die Fäuste sprechen lassen oder die Zombies mit einem gut platzierten Tritt in Magengrube, Weichteile oder Schienbeine zusetzen und sie aus dem Gleichgewicht bringen. Und dann besser gleich nachsetzen und sicherstellen, dass die Dinger tot sind, bevor sie wieder aufstehen. Besonders empfindlich reagieren sie auf Kopftreffer, ebenfalls effizient ist es, wenn man die Gegner im Pool oder Meer ertränkt.

Mit jedem getöteten Untoten (ich liebe solche Wortspiele) legt ihr an Erfahrung zu. Und bei genügend gesammelter Erfahrung steigt ihr eine Stufe auf. Mit jeder neuen Stufe dürft ihr euch aus dem Fertigkeitenbaum eine neue Fertigkeit aussuchen, die beispielsweise die Schadenspunkte einer bestimmten Waffengattung oder die Chance auf kritische Treffer erhöht. Einige der Fertigkeiten können mehrmals erworben werden, ihr Effekt stapelt sich dann. So wird man fit für die richtig miesen Grufties, die einem später begegnen.

Die Insel selbst ist in einer Open-Wold-Manier relativ frei begehbar. Ihr bekommt von verschiedenen Überlebenden Aufträge, die ihr erfüllen dürft. Als Belohnung gibt es meist Geld, Bastelmaterialien oder oben angesprochene Baupläne. So wird dann auch die Story vorangetrieben.

 

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