Dead Island

Untote All-Inclusive

Test Alain Jollat getestet auf PlayStation 3

Den Flecken bekomm ich nicht mehr raus

Wie bei jedem anständigen Zombie-Kinofilm wird auch hier mit Blut nicht gespart. Insbesondere, wenn Shotguns und Macheten ins Spiel kommen, spritzt der rote Saft regelrecht literweise. Gliedmassen werden abgetrennt, Köpfe zerspringen in schleimig-knochige Einzelteile und das Spiel mutiert zu einem regelrechten Metzelfest. Dass auf dem Cover die rote PEGI-18-Altersempfehlung prangert, ist nur eine logische Konsequenz der übertriebenen Gewaltdarstellung.

Begleitet wird das Ableben der lebenden Leichen auch mal mit einem markigen Spruch des eigenen Spielcharakters. Und diese Sprüche beinhalten vermutlich das gesamte Repertoire an englischen Fluch- und Schimpfwörtern, die der Oxford Dictionary hergibt. Die Sprachausgabe ist erfreulicherweise in Englisch gehalten, untertitelt wird in Deutsch.
Und wenn wir es schon von der Sprachausgabe haben: Diese ist sehr gut gelungen. Man nimmt den im Spiel auftauchenden Figuren ihre momentane Situation ab und auch wenn sie mal wieder von einem fucking oder bloody Irgendwas sprechen, wirkt das alles andere als gekünstelt. Leider hinkt die Gesichtsanimation der Figuren beim Sprechen etwas. Ansonsten sind die Animationen wirklich sehenswert, aber da hat man sich etwas vertan.

Düsteres Paradies mit technischem Schluckauf

Es ist erstaunlich, wie gut die düstere Stimmung durch die akustische Untermalung transportiert wird. Sowohl Musik als auch Soundeffekte – wie beispielsweise das typische hungrige Zombie-Gemurmel – vermitteln trotz der traumhaft paradiesischen Ferienstimmung dieses schauerliche Gefühl eines unmittelbar bevorstehenden Zombieangriffs. Natürlich rennen wir nicht nur durch Strandbars und das von der Sonne beschienene Meer. Es gibt auch genügend Gebäude, die im Dunkeln liegen. Da hilft uns zwar unsere Taschenlampe, leider hat diese aber nur fürchterlich wenig Saft und verweigert nach kurzer Zeit ihren Dienst, bis wir nicht irgendwo neue Batterien aufgetrieben haben.

Die Levels sind erfreulich abwechslungsreich. Es wurden alle Möglichkeiten genutzt, die eine Ferieninsel so zu bieten hat. Von urwaldähnlichen Stages zu nach Ausbruch der Zombie-Seuche komplett heruntergekommenen kleinen Dörfchen… Man hat sich was überlegt.

Immer mal wieder aufgefallen sind mir trotz all der grafischen Schönheit kurze Aussetzer bei der Musik und Stocker beim Bildaufbau. Nicht oft, aber wenn, dann meist etwa drei kurz hintereinander.

Screenshot

Im Team macht’s mehr Spass

Wie schon im Zombiemetzler "Left 4 Dead" macht es zusammen mehr Spass. Und um ehrlich zu sein: Alleine hat sich der Spielspass von "Dead Island" relativ schnell verflüchtigt. Aber zusammen im Co-Op (LAN oder via Internet), ja, da geht die Post ab. Daher ist auch die Suche nach Spielen, denen man beitreten kann (gleiches Level oder tiefer) sehr einfach und – entsprechende Spielsitzungen verfügbar – schnell erledigt.

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