Das Testament des Sherlock Holmes

Meisterdetektiv gesucht?!

Test Guest getestet auf PlayStation 3

"Wie haben Sie das herausgefunden Holmes?" – "Indem ich danach suchte."

Man nehme einen mysteriösen Fall mit kuriosen Ereignissen, dazu ein paar seltsame Hinweise und gebe hinzu Sherlock Holmes. Zack-puff-peng und plötzlich ergeben alle Indizien einen Sinn. Die heruntergefallene Kerze vom Kronleuchter oder der tote Fisch im Aquarium und ehe man sich versieht, ist der Fall gelöst. Ungefähr in diesem Tempo löst man den ersten Fall der Marquise, der einem gleichzeitig mit den Funktionen des Spiels vertraut macht. Im Prinzip ist es ganz einfach, denn überall wo eine Lupe erscheint, können Dinge genauer betrachtet und untersucht werden. Wo eine Hand erscheint, kann eine Handlung ausgeführt werden oder ein Gegenstand ins Inventar aufgenommen werden. Die Einführung hat eine angenehme Länge, sie erklärt für Anfänger jeden möglichen Schritt und Profis werden nicht allzu sehr gelangweilt, sondern bereits hier mit Anekdoten von Sherlock Holmes unterhalten.

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Der Ablauf des Spieles ist relativ starr und zu vergleichen mit einem spielbaren Film, die Ereignisse werden schön der Reihe nach abgespult. Man besucht der Reihe nach verschiedene Orte und ist dann jeweils frei welche Dinge man der Reihe nach untersucht. Ebenso vorgegeben ist der Charakterwechsel zwischen Holmes und Watson, dieser erfolgt automatisch. Spielraum für Eigeninitiative bleibt so gut wie keiner. Hinzu kommt, dass die Lupen anders eingefärbt werden, sobald man sich diesen Hinweis angeschaut hat und er somit "erledigt" ist. Ebenfalls vereinfacht wird das Game mit dem sechsten Sinn von Holmes. Per Klick kann der nächste Hinweis hervorgehoben werden, allerdings nur, wenn der sich im Blickfeld befindet. Was den Einsteigern zu Gute kommt, wird für Experten schnell langweilig. Die spannende Story hält einen aber dann doch bei der Stange. Durch den fixen Ablauf ist übrigens auch ein Scheitern unmöglich.

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Die Spurensuche ist gespickt mit Rätseln, welche durchaus abwechslungsreich sind, jedoch brauchen sie meistens viel Geduld und sind nicht immer logisch. Es werden Schuhabdrucke gelesen, Tresoren und Türschlösser geknackt oder chemische Substanzen analysiert. Kommt man nicht weiter, erscheint nach einigen Versuchen die Möglichkeit, das Rätsel zu überspringen. Sehr verlockend bei Rätseln, wo man praktisch nur durch Ausprobieren weiterkommt.

Steht man sonst im Spiel auf dem Schlauch hat man die Möglichkeit alle Dialoge nochmals durchzulesen oder die Notizen zum Fall anzuschauen. So hat man jederzeit den Überblick, welchen offenen Fragen man noch auf den Grund gehen muss. Sherlock lässt zwar seinen Gedanken freien Lauf, sobald man etwas Verdächtiges anklickt. Aber er kaut einem nicht ganz alles vor. Die Verbindungen in einem Fall müssen selber hergestellt werden, man hat dafür ein paar Vermutungen zur Auswahl und muss sie richtig kombinieren, um zu einer plausiblen Theorie zu gelangen. Leider sind die Thesen oft schwammig formuliert und man kommt um ein beliebiges Ausprobieren der Kombinationen nicht herum.

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