Mitten rein ins Comic-Heft
Ein weiterer Pluspunkt des Spiels ist die Grafik. Wirft man die DVD ins Laufwerk und startet das Spiel, so muss man zuerst ganz genau hinblicken. Denn der Grafik-Stil ist alles andere als alltäglich. Ubisoft wollte möglichst weit weg vom Film und möglichst nahe ran an die Comic-Hefte. Und da bedienten sie sich dem Stile der Comic-Zeichnungen und gestalteten die Grafik nach deren Vorbild. Dadurch kommt der Spieler in den Genuss, Figuren zu steuern, die frisch aus einem Comic-Heft gekrochen zu sein scheinen. Und dies durch eine Welt, wie man sie eben nur aus diesen Heften kennt. Eine Spielerfahrung der besonderen Art. Ein origineller Einfall, der zu gefallen weiss. Auch wenn Captain America und Co. in hochpolierter HD-Grafik sicherlich auch eine gute Figur gemacht hätten.
Die Krux mit der Steuerung
Ein Comic-Spiel unterstützt die Funktion der Kinect. Was man davon halten sollte, war im Vorfeld nicht ganz klar, zumal Comichelden sich sehr speziell bewegen. Im Nachhinein muss gesagt werden, dass die Kinect-Unterstützung besser aussen vor gelassen worden wäre. Denn für dieses Spiel ist die Kinect ein total unnötiges Feature. Den Superhelden mit Körperbewegungen zu steuern und auf den Gegner mittels lahmen Armschwenkern einzukloppen, schiesst am Ziel vorbei. Statt Nähe zur Figur zu schaffen, distanziert es den Spieler eher von ihr, da das Ganze sehr gekünstelt und in extremen Masse plastisch wirkt
Die Protagonisten auf bewährte Art und Weise mittels Controller zu steuern, wäre hier sicherlich die bessere Wahl gewesen. Zumal die Kinect für das Spiel absolut erforderlich ist. Ja, richtig gelesen, erforderlich, nicht optional. Schade. Warum fast jeder neue Game-Titel auf den schwarzen Wunderbalken setzen muss, bleibt mir ein Rätsel. Manchmal ist weniger einfach mehr.