Dragon Age 2

Kleiner Zwerg für grosse Geschichten gesucht!

Erster Eindruck Benjamin Kratsch

Gib Punkte, kassiere Fähigkeiten

Für Nebenquests gibt’s natürlich Bares und Erfahrungspunkte. Die Klassenentwicklung funktioniert ähnlich wie bei "Origins". Zu Beginn wählt ihr zwischen den Basismodellen Krieger, Magier und Schurke, die Fähigkeiten in sechs Kategorien lernen. Bei jedem Stufenaufstieg erhaltet ihr einige Attributspunkte, die sich auf Stärke, Geschicklichkeit, Magie, Klugheit, Willenskraft und Konstitution verteilen lassen. Bei Erreichen der Levels 7 und 12 entscheidet ihr euch ferner für eine von drei Spezialisierungsklassen, wodurch wiederum neue Special-Ability-Familien freigeschaltet werden.

Ein Magier belegt beispielsweise "Force Mage" (Angriffe und Zauber sorgen für 125 Prozent Schaden), Geisterheiler (Mana und Stamina um 25 Punkte erhöht) oder Blutmagier (25 Lebenspunkte mehr). Innerhalb der Kategorien geht es allerdings deutlich weniger linear zu. Wir konnten erst bis Level 16 spielen, können ergo noch nicht sagen welche Magiekräfte die grossen Bringer sind. Sehr stark ist auf jeden Fall der Spruch "Schwarzes Loch", der eine Feindgruppe an einem bestimmten Punkt zusammenzieht.

Guck mal wer da spricht

Spitzt die Ohren und lauschet den Worten des neuen Helden. Denn Hawke spricht! Der Held des neuen Teils plappert nun mit einer eigenen Synchronstimme munter drauflos, statt die Dialoge wie im Vorgängerspiel sprachlos zu kommentieren. Kaum zu fassen, wie viel Atmosphäre so eine kleine Veränderung schaffen kann! Hatte der "Origins"-Held noch einen Stock im Hintern und wirkte charakterlos, fühlt sich das Spielen mit Hawke richtig menschlich an. Die Gespräche gewinnen an Dramatik, ihre Intention kommt viel stärker rüber und sympathischer wird der Held dadurch ebenfalls. Vor allem, wenn der schwarze Humor mancher Antworten nun endlich wirklich zum Tragen kommt, wenn Hawke ironisch witzelt und dabei herrlich komische Grimassen zieht. Für Dialoge kommt wieder das aus "Mass Effect 2" bekannte emotion wheel also Emotionsrad zum Einsatz. Alle möglichen Dialogtexte werden dabei mit einem Symbol gekennzeichnet, das Auskunft darüber gibt, mit welcher Gesinnung der Held antwortet. Ein Mistelzweig steht dabei für friedliche und ernste Antworten, eine Narrenmaske für spöttische und witzelnde und eine flammende Faust für einen aggressiven, unfreundlichen Tonfall. Wer alle Auswirkungen seiner Plapperei erleben will, muss "Dragon Age 2" unweigerlich mehrmals durchspielen. Holla, wer das schafft bekommt die Games.ch-Dragon-Age-PowerGamer-Krone. Das einmalige Durchspielen soll laut Bioware nämlich locker 50 Stunden dauern.

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Ein Herz für Fans…**

…beweist Bioware mit seinem Spielstandimporteur. Ja richtig gehört, wenn ihr mögt dürft ihr euren alten Spielstand aus "Origins" respektive den zahlreichen DLCs importieren und erlebt die Welt im zweiten Teil so, wie ihr sie im ersten verlassen habt. Wir können diese Funktion zwar erst beim Test beurteilen, laut Bioware werden aber tatsächlich all eure Entscheidungen sich auf die Welt auswirken.
Zum Beispiel wer am Ende den Thron bestiegen hat und ob der Held des ersten Teils noch lebt oder als Märtyrer gestorben ist. Wer keinen Spielstand mitbringt, muss aber keine Nachteile in Kauf nehmen. Ihr wählt dann einfach aus drei vorgegebenen Hintergrundgeschichten die aus, dich euch am besten gefällt. Wiederum Bravo Bioware. Geschichtlich und spielerisch macht das Sinn, da "Dragon Age 2" chronologisch gesehen kurz nach der Verderbnis aus "Origins" spielt und sich über 12 Jahre erstreckt. Immer wieder trifft Hawke auf reisende Händler und andere Informanten, die von den Heldentaten der Grauen Wächter erzählen. Wir wollen hier nicht zu viel spoilern, aber es werden viele alte Bekannte mit dabei sein. So wie Flemeth, die Hexe der Korcari-Wildnis und Sandal, der magiebegabte, aber leicht dumme Zwergenverzauberer.

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Gefährten 2.0**

Aber auch auf viele neue Gefährten werdet ihr Stossen. Denn schliesslich spielt die Geschichte nur in kleinen Teilen in Kirkwall und ihr bereits finstere Wälder, tiefe Zwergenhöhlen und begebt euch in die Gefahren der Free Maches. Immer wieder trefft ihr so auf neue Abenteurer, die sich euch anschliessen. Oder eben nicht. Denn wer reinkommt und wer draussen bleibt, entscheidet ihr nach wie vor selbst. Zur Auswahl stünde beispielsweise die burschikose, sommersprossige Kriegerin Aveline, die besonders gut mit Schild und Schwert hantiert. Varric ist ein Meister mit der Armbrust und kann zwergisch gut Kisten knacken, in denen nicht selten wertvolle Gegenstände schlummern. Der geheimnisvolle Elf Fenris ist von der wortkargen Sorte, dafür aber ein Lyrium-Junkie und im Kampf entsprechend berserkermässig unterwegs. Und dann ist da ja noch Isabella, die gefürchtete Geisel von zwei Küsten, heisse Piratenlady und Herzensdame, die vor allem mit List und Tücke ihre Gegner aussticht. Mit diesen und anderen Mitgliedern gilt es, überlegt und strategisch zu agieren; ein ausgewogenes Verhältnis aus Nah- und Fernkämpfern sowie Heilern und Magiern zu finden. Wer nur Haudraufs mitschleppt, hat Probleme gegen Bogenschützen oder mächtige Ungeheuer, die mit allem möglichen um sich schmeissen. Ungetümer wie turmhohe Oger (nein nicht Shrek, die sind hässlicher), riesige Drachen, die die Gruppe mit ihrem Flammenatem auf Distanz halten oder aber auch extrem gut gepanzerte Steingeister.

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