The Last of Us

Wenig Uncharted 4, viel True Grit

Vorschau Benjamin Kratsch

Sieht so edel auch "Uncharted 4" aus?

Wie Joel und Ellie so in ihrem Pick-Up durch die verlassenen Strassen von Pittsburgh tuckern, können wir einen ersten Blick auf die super edle Grafik von "The Last of Us" werfen. Naughty Dog nutzt dafür all sein Know-How und setzt auf die mächtige Engine aus "Uncharted 3". Erinnert ihr euch an jenen Screenshot aus unserem Test wo Nathan Drake im Sand kniet und beinahe aussieht wie ein Schauspieler? Wo die Grenzen zwischen Virtualität und Realität verschwimmen, wo Mimik und Gestik so echt wirken wie bei einem Menschen. Nun ist "Uncharted 3" ein spielbarer Actionfilm, mehr Indiana-Jones-Movie als Survival-Abenteuer. Zwar wird sich Naughty Dog auch mit "Uncharted 4" sicher viel Zeit lassen um Charaktere aufzubauen und schön gemachte "sie wollen sich, aber kriegen sie sich auch?"-Liebesgeschichte zwischen Sunnyboy Nathan und der süssen Elena weiterentwickeln, aber „The Last of Us“ spielt in Sachen Charakterprofil und Geschichte dann doch etliche Klassen über "Uncharted 3". Wo Nathan ja doch leicht infantil Schätzen hinterher jagt und ohne Sinn und Verstand von einem Abenteuer ins nächste stolpert, kämpfen die Menschen in "The Last of Us" ums pure Überleben.

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Der Hinterhalt

"Was würdest du tun?", eine Frage die sich laut Druckmann wie ein roter Pfaden durch "The Last of Us" ziehen soll. Ja, was würden wir wohl tun wenn ein alter Mann in verdrecktem Ledermantel auf unsere junge Begleiterin losgehen, sie gar würgen würde nur für ein bisschen Nahrung? Der Präsentator reagiert prompt und tritt dem alten Mann brutal mit seinen Springerstiefeln an den Kopf. Generell präsentiert sich "The Last of Us" sehr brutal: Bei einem Faustkampf fliegen die Fäuste, knacken Wangenknochen beim Aufprall oder geht schon mal ein Zahn flöten. Richtig heft wird es als Joel und Ellie in einen Hinterhalt geraten...

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Zunächst ist da nur ein Mann, ein Farbiger mit grauem Hoodie. Er wankt auf unseren Pick-Up zu, signalisiert Hilfe zu brauchen, doch Joel rast los. "What the hell. Du wirst ihn umbringen", schreit ihn Ellie entgeistert an. Joel jedoch hat den Braten gerochen: Der Kerl ist Teil einer fies ausgeklügelten Falle von Überlebenden, die sich zu Banditengruppen zusammengeschlossen haben. Sie haben den eigentlichen Highway mit Schrottkarren versperrt, zwingen so ihre Opfer in eine enge schwer einsehbare Seitenstrasse und schlagen dann zu. Der Kerl im Hoodie ist plötzlich quick lebendig, reisst sich einen Revolver aus der Tasche und feuert. Einmal, zwei Mal, drei Mal. Seine Kugeln durchschlagen die Scheibe, Joel duckt sich, verliert die Übersicht und sieht das nächste Unheil nicht kommen. Ein verrosteter Schulbus rammt den Pick-Up, das Auto gerät ins Schlingern und kracht mit voller Geschwindigkeit in einen Shop. Die Frontscheibe bricht, der Wagen kommt zum stehen und Joel kracht in die Konsole. Ganz benommen nehmen wir die Umgebung nur noch schemenhaft wahr, dicke Blur-Effekte legen sich über das Bild

 

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