Xbox One

Die Schweiz aussen vor

Artikel Alain Jollat

Spitzfindige fragen sich nun, warum den Kanada eine Xbox One zum Launch im Herbst erhält. Schliesslich ist auch Kanada mehrsprachig und hat eine eigene Währung, nämlich den kanadischen und nicht den amerikanischen Dollar. Warum funktioniert das bei den Mounties, aber nicht bei uns in den Alpen?

Dies Konnte uns Microsoft Schweiz leider nicht beantworten.

Und warum erhalten auch die skandinavischen Länder keine Xbox One? Dort sind keine mehrsprachigen Dashboards nötig. Und zwar führen die meisten jener Länder noch eine eigene Währung, Finnland aber bezahlt mit dem Euro. Den Argumenten Microsofts folgend müsste zumindest Finnland ebenfalls zum Launch Xbox-One-Konsolen erhalten, da dort weder andere Währungen, noch mehrsprachige Oberflächen programmiert werden müssten.

Screenshot

Der Blick über die Grenzen hinaus

Gehen wir einen Schritt weiter: Was ist denn an lokalisiertem Inhalt zu erwarten, wenn irgendwann im 2014 die Xbox One auch hierzulande offiziell erhältlich sein wird?

Das ist noch nicht bekannt. Irgendwann vor dem Launch werden wir es sicher erfahren.

Was bleibt den Xbox-One-Käufern nun übrig? Im Ausland zuschlagen und sich eine deutsche Bundes-Xbox-One kaufen und die ans eidgenössische Stromnetz schliessen? Der Schweizer Handel wird vor Wut schäumen – aber ja, das ist eine Möglichkeit. Wenn auch eine mit gewissen Abstrichen.

Xbox-One-Games sind – wie bereits bekannt – nicht länderspezifisch, laufen also auf allen Konsolen. Gewisse Entertainmentangebote sind aber gesperrt. Ebenso gibt es Probleme mit der Garantie. Die deckt nur die Launch-Staaten ab. Und da das System im Ausland gekauft wurde, gelten auch nicht die Schweizer Rechte.
Support und Garantie sind allerdings limitiert auf die Launch-Staaten USA, Kanada, Mexico, Brasilien, Australien, Neuseeland, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Irland und Österreich. Beim Aufstarten der Xbox One muss der User eine Ländereinstellung vornehmen. Verfügbar sind dort nur Launch-Länder. Die Ländereinstellung lädt dann gleich den jeweiligen Marktplatz. Stellt man diesen also beispielsweise auf Deutschland, lädt der deutsche Martkplatz.

«Hurra, hurra, die USK!», so freuen sich sicherlich schon einige. Immerhin wird die Ländereinstellung nicht mehr wie bei der Xbox 360 auf dem Konto gesichert (was damals scheinbar aus steuerrechtlichen Gründen noch zwingend notwendig war), sondern auf den Konsole. Wie, ob und wann das Land dann wieder geändert werden kann, werden wir wohl erst mit dem offiziellen Launch in der Schweiz erfahren. Zum Einkaufen im deutschen (wie auch in jedem anderen ausländischen) Marktplatz gelten dann folgende Regeln:

Es muss eine Zahlungsart ausgewählt werden, die dem Land des jeweiligen Marktplatzes entspricht. Für Deutschland also eine Kreditkarte mit deutscher Adresse, PayPal mit deutscher IP oder eine Rubbelkarte in Euro. Zudem sind gewisse Inhalte geo-locked und können bei falscher IP trotz des richtigen Zahlungsmittels nicht heruntergeladen werden.

Mit einer ausländischen Xbox braucht es also nicht nur einen Stromsteckeradapter, sondern auch ein gewisses Flair für Netzwerktechnik und ausländische Onlineshops.

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