Silent Hill: Downpour

Enthüllt: Der neue Horror: Subtil, intelligent und mit Wasserfolter

Vorschau Benjamin Kratsch

Krähen wie in Alan Wake

Zwischen den hohen Tannen tummelt sich eine Schar Krähen, die genüsslich verwesende Eingeweide aus einem Tierkadaver pickt. Als sie Murphy bemerken, stürzen sie sich mit lautem Gekrächze in die Lüfte. Ausser ihrem wilden Flügelschlag herrscht jedoch gespenstische Stille. Grossartig Konami, genau so funktioniert das mit dem subtilen Horror. Nicht absurd aussehende Monster, die ja doch hinter jeder Tür lauern, jagen uns heute noch einen  Schrecken ein. Sondern Umgebungsgeräusche, die sich kaum orten lassen. Ein verdächtiges Knacksen hinter uns, ein Vogelschrei vor uns.

Nach einem kurzen Fussmarsch erreicht der Flüchtige wider Willen schliesslich Silent Hill. Ein Kaff, das aus ein paar Häusern, einer Tankstelle, einem Diner und einer Seilbahnstation besteht. Auch hier ist es düster, langsam bekommt es Murphy mit der Angst zu tun. Er schleicht zu einem verlassenen Diner, einer jener Burgerbuden, die es in den USA zu Hauf gibt und wundert sich. Riecht er da Gas?

Screenshot


Suche nach dem Gashahn

Nervös und ohne Taschenlampe tastet wir uns als Murphy in Richtung Gashahn vor. Als wir ihn zudrehen, erlischt allerdings nicht wie erwartet das zaghafte Zischen im Raum. Nein, stattdessen gehen mit lautem Sirenengeheul die Sprinkleranlagen los. Doch damit nicht genug: Mit einem Mal steht die Realität Kopf, als die einst festen Wände des Diners plötzlich wegbrechen wie Strohhalme.

Jetzt geht es los, jetzt gleich wird sich die "Otherworld“ auf uns stürzen. Fans wissen was gemeint ist, allen anderen sei gesagt: "Otherworld“ ist eine Art Parallelwelt, die in den Gedanken seiner Opfer entsteht und nur in der Stadt „Silent Hill“ hervorgerufen wird:  Flutartiger Regen stürzt auf den Protagonisten ein, von oben, unten, links und rechts…überall schiesst das kühle Nass empor und schon bald steht das Wasser Murphy bis zur Hüfte. Dezent panisch graben wir uns durch die Fluten, während das hohle Klackern von rostigem Metall immer mehr die Angst in uns aufsteigen lässt. Yes Konami, so muss sich subtiler Horror anfühlen. Es muss eine perfekte Symbiose aus Setting, Atmosphäre und Soundtrack sein, ein bisschen wie "Alien vs. Predator“, ein bisschen wie die kongeniale Serie "Dexter“, in der der ermittelnde Cop zeitgleich ein Serienmörder ist und sich quasis selbst jagt. Schizophrenie galore. Das kommt übrigens nicht von ungefähr, denn Daniel Licht, der neue Komponist für "Silent Hill“ ist auch Chefcomposer für "Dexter“. **
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