Die Torpedos: Eine Sache der guten Balance
„World of Warships“ hat nicht den Anspruch eine Simulation zu sein, es ist also kein „Silent Hunter“ mit Schlachtschiffen, bei der du hier im Maschinenraum nach dem Rechten siehst, dort den Feind per Teleskop ortest und alles selbst berechnen musst. Es gibt keine grosse Mannschaft, du steuerst dein Schiff alleine und das geht ziemlich komfortabel. Wargaming schafft allerdings ausgehend von unserem ersten Anspieltermin auf der feinen Linie zwischen Anspruch und Balance zu tänzeln. Das Spiel richtet sich im Grunde durchaus an Gelegenheitsspieler, wer einfach mal ein halbe Stunde Spass haben will, muss sich nicht Wochen-lang mit der Materie befassen um Erfolg zu haben. Aber es hat genug Anspruch und Tiefe um Profis zu erfreuen, denn gerade Torpedo-Treffer sind durchaus Arbeit. So musst du nicht nur die Trägheit der Pötte mit einberechnen und entsprechend stark vorhalten, sondern auch zwei Zielhilfe-Telegrafen aufeinander abstimmen. Umso befriedigender ist der Einschlag, das rumst richtig schön.
Achtung Friendly Fire und Tipps für Ballistik-Experten
Aber Vorsicht: Friendly Fire ist aktiviert und wenn sich ein kleiner Zerstörer der eigenen Fraktion in die Abschussbahn verirrt, wird er selbst schwer getroffen und vom eigentlich anvisierten und nun alarmierten Gegner wohl den Rest bekommen. Das Zielsystem der übrigen Geschütze hingegen orientiert sich stark an „World of Tanks“ und führt nicht selten zu fiesen Winkelzügen. Wer ein gutes Gefühl für Ballistik hat, kann sich schon mal hinter einer Inselgruppe verschanzen und über den Berg hinweg den Feind treffen. Generell ist natürlich das Schadensmodell sehr viel feingliederiger als bei einem Panzer. Wer frontal die Bordwand trifft, kann einen direkten Treffer auf die Munitionskammer landen und damit eine gewaltige Explosion erwirken, nicht selten fängt der harte Stahl die Geschosse aber auch ab.