World of Warships

GAMES.CH spielt World of Warships mit dem Wargaming-Admiral

Vorschau Benjamin Kratsch

Fazit:

Victor Kislyi ist sicherlich der coolste CEO, den ich bislang treffen dürfte. Manager bei grossen Publishern werden zunehmend jünger und offener, Eric Hirshberg von Activision ist dafür ein gutes Beispiel. Aber ich habe noch keinen Manager erlebt, der so nah an der Basis dran ist. Victor hat etliche hundert Stunden in "World of Tanks" versenkt und ist dort unter seinem richtigen Namen für jeden in der Community ansprechbar. Und er spricht lieber über Balance-Tüfteleien, die Dicke von Stahl diverser Schiffstypen und welche Munition gegen sie wirksam ist als über operativen Gewinn und seine Stakeholder. Gt, letzteres fällt leicht, Wargaming ist nämlich kein Börsenunternehmen, "damit uns keiner reinreden kann", wie Victor es formuliert. Er ist einer der wenigen CEOs eines Mega-Konzerns, dem man abnimmt dass es ihm nicht nur um schnelle Rendite geht, sondern in erster Linie um sein Spiel. Generell wird Wargaming ein bisschen wie ein Familienunternehmen geleitet, Victor spricht gerne von der "Wargaming Family" und sein Papa ist als CFO noch immer für die Finanzen zuständig. Er und Daddy haben nämlich vor vielen, vielen Jahren einen Deal gemacht: Victor studiert Physik, dafür darf er es hinterher mit Computerspielen versuchen. Überzeugt war der Papa da aber eigentlich schon, der war nämlich "dezent Command & Conquer"-süchtig, aber verrate es keinem", wie Victor witzelt.

Und wie sieht es nun mit "World of Warships" aus?

Es spielt sich bislang klasse, was vor allem an einer gewissen Reduktion von technischen Abläufen liegt. Bei "Silent Hunter" ging es meist mehr um Vorbereitung, weniger um den eigentlichen Abschluss. Das verlagert sich hier stark."World of Warships" ist so ein bisschen das "Need for Speed" Shift der Kriegssspiele. Es ist nicht so arcadig wie "Need for Speed", aber auch nicht so simulastisch wie "Gran Turismo". Die Verdrängung von Wasser spielt bei den grossen Pötten eine gewichtige Rolle sowie die Geschwindigkeit. Ein Panzer hat einen relativ kurzem Bremsweg, ein Schiff hingegen läuft noch lange weiter, es sei denn man legt den Rückwärtsgang ein. Wer schon mal "Empire: Total War" gespielt hat, kann sich ungefähr vorstellen wie die Geschütze operieren. Es wird spannend sein, ob Wargaming nach Launch noch dynamisches Wetter einbaut, wobei der Lead Designer hohen Wellengang und Stürme tendenziell eher ausschliesst. Es ist eben doch wie "World of Tanks" ein Produkt, dass sich immer möglichst gleich spielen soll und wo es wenige Variablen in der Umgebung gibt. Vielleicht die richtige Entscheidung, denn selbst bei der Levelution von "Battlefield 4" wurden die Überschwemmungen nach recht kurzer Zeit ein bisschen langweilig. Dank aktuell 75 Schiffstypen und 10 Tiers sollte das bei "World of Warships" nicht passieren, wobei ich persönlich vor allem auf die spielerische Umsetzung der Dampf- und Panzerschiffe sowie der legendären Bismarck gespannt bin, die allerdings erst nach Launch kommt. Wargaming startet mit den USA und Japan, Deutschland, England und weitere Seefahrernationen sollen folgen.

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