Deep Down

Erstmals gespielt: Zwischen dreckigem Mittelalter und New Yorker Schickeria

Vorschau Benjamin Kratsch

Die Story im Detail


Die japanische Antwort auf „Assassin’s Creed 4: Black Flag“


Bei der Geschichte hat sich Yoshinori Onos Team nicht nur ein bisschen von den grossen westlichen Marken inspirieren lassen. Wenn die Tokyo Game Show eines zeigt, dann das Japan endlich wieder an grosse Glanzzeiten anschliessen will, nur eben mit japanischem Touch: Stimmung und Schwierigkeitsgrad gehen Richtung „Dark Souls“ und sind klar japanisch geprägt, die Geschichte hingegen spielt in den USA. Das Playstation 4 exklusive Werk spielt im Jahr 2094 in New York und dreht sich um eine mysteriöse Gruppierung namens Raven, die in der Lage sind in der Lage über ein aktuell noch geheimes Artefakt das Gedächtnis von Menschen aus der Vergangenheit anzuzapfen und ihre Stimmen zu hören.

Als Gralshüter reisen wir so durch die Zeit und versuchen herauszufinden, warum gewisse Ereignisse die Geschichte auf diese und jene Art beeinflusst haben. Der Ansatz klingt jedenfalls sehr spannend, vor allem wenn Capcom tiefer in die asiatische Kultur eindringen sollte. Laut Creative Director geht es um Telepathie: „Als Anhänger der Raven erhältst du die Fähigkeit Gedanken von Personen, aber auch von Orten zu lesen.« Als Beispiel nennt er eine Statue. Stehst du vor einem Götzenbild, kannst du es lesen und so mehr über seine Geschichten erfahren. Eine Art Traumwelt öffnet sich, quasi ein Portal indem du verschiedene Gedanken greifen, lesen und letztlich über einen Teleporter live erleben kannst. Das erinnert zumindest vom ersten Eindruck her ein bisschen zu stark an Abstergo Industries. Sogar das Design der Büros und Wohnräume könnte 1:1 aus „Assassin’s Creed 4: Black Flag“ stammen. Das ist zwar nicht schlecht, Capcom sollte sich aber ruhig trauen etwas mehr japanischen Stil auch ins Design seiner Neuzeit-Architektur einfliessen zu lassen.

Huch, der PS4-Controller spricht zu uns


Die Atmosphäre ist allerdings sehr viel düsterer, das hat fast schon einen Hauch „Dantes Inferno“ mit einem Gewirr aus Stöhnen, Weinen und Wortfetzen, die aus diesen ominösen Traum-Räumen schallen. „Unsere Geschichte dreht sich ja um das Lesen von Gedanken. Betrittst du einen Raum, schallt dir vielleicht ein verzweifeltes Wehklagen entgegen“, erklärt Ono im Gespräch. Das fühlt sich sehr viel immersiver an, wenn es nicht von deinen Boxen kommt, so wie du es erwartest. Sondern eher überraschend aus deinem PS4-Controller. Es ist dann eher ein Säuseln, vielleicht überlagern sich auch verschiedene Stimmen. Ich denke damit können wir einen Hauch Horror ins Wohnzimmer bringen. Also die Soundausgabe des PS4-Controllers wurde bisher kaum thematisiert, ist für mich persönlich aber eigentlich das spannendste Feature überhaupt.

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