Battlefield 3

Singleplayer-Preview: Leben und Sterben in Teheran

Vorschau Benjamin Kratsch

Nur irgendwie überleben

Krass wie hart DICE das alles hier inszeniert. Vollkommen schonungslos werden Soldaten von Granaten von den Füssen gerissen, ein anderer steht in der Tür, will seinen Kameraden Feuerschutz geben – er sinkt zu Boden, Blut dringt aus seinem Helm, ein Scharfschütze muss zugeschlagen haben. Und wir? Wir gehen immer im Squad vor, halten uns eher in der Mitte, als direkt an der Front. Die KI-Kameraden entdecken Gefahren zuverlässig, nicht selten rettet uns einer den Hintern. Retten wir ihren, gibt es einen Daumen nach Oben zum Dank oder ein "Thanks Bro" mit kalifornischem Westcoast-Slang. Stark wie die Schweden auch auf solche Details achten.

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Wie wird das wohl auf PC aussehen?

Eigentlich bleibt keine Zeit zum Bestaunen der Grafik, wir tun es trotzdem: Wahnsinn wie gut "Battlefield 3" selbst auf der Playstation 3 aussieht: Diese Lichteffekte, wenn die Amis beim Angriff enttarnt werden und Leuchtgeschosse über den Hügel flattern. Und diese Explosionen: So plastisch wenn eine Granate eine Tür zerreisst, dann fühlt sich das wuchtig an, aber eben nicht übertrieben. US-Designer neigen ja gerne mal dazu einer Granate so viel Wucht zu geben wie einem C4-Paket. Die Schweden machen das anders. Mit Granaten lassen sich Räume "leeren", um ein ganzes Stockwerk zu demolieren sind schon drei Schüsse aus dem Raketenwerfer nötig. Und komplett einäschern können wir in der Demo nichts, dafür bräuchten wir Luftschläge, bei der Airforce dürfen wir aber nur in bestimmten Situationen durchklingeln. Auch die ganzen Animation sind der Hammer: Egal was ihr macht, ob es ein simples auf den Boden schmeissen ist oder ihr die Waffe abdrückt – die Muskeln arbeiten, der Rückstoss der Wache drückt spürbar gegen den Körper der Spielfigur, die Sturmgewehre verziehen deutlich mehr als in "Call of Duty".

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Battlefield 3 versus Modern Warfare 3

DICE macht vieles anders als das "Modern Warfare 3"-Studio Infinity Ward. Es knallt und kracht nicht im Sekundentakt, es stürzen nicht alle paar Meter Helikopter ab, werden U-Boote versenkt, entgleisen U-Bahnen oder werden ganze Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. "Battlefield 3" bietet auch diese Momente, aber besser dosiert. Es ist auch so gar nicht nötig, denn das was wir hier spielen ist atemberaubend genug. Es muss kein Haus neben einem einstürzen um dieses "Oh Shit"-Gefühl hervorzurufen, es reicht wenn die Hauswand in ihre Einzelteile zerfällt, die gerade eben noch Deckung geboten hat. Was letztlich besser funktioniert, wollen wir hier und jetzt natürlich noch nicht beurteilen, das machen wir erst wenn wir beide Games durchgespielt haben. Allerdings können wir schon mal sagen wo die grossen Unterschiede liegen: Zerstörung ist in "Battlefield 3" viel weniger Beiwerk und blosse Inszenierung, es dient wirklich dem Gameplay. Wir können eben keine zehn Minuten hinter einer Wand kauern und in Ruhe Soldaten der iranischen Widerstandsarmee PLR aufs Korn nehmen, sondern müssen immer in Bewegung bleiben, können uns kaum auf Deckung verlassen. Auch spielt sich der Sturm auf Teheran deutlich weniger linear als jene Mission, in der einer der Kameraden von einem Scharfschützen getötet wird und wir ihn jagen. Erinnert ihr euch? Wenn nicht, hier geht’s zum GDC-Preview.

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