iPad Pro - Test

XXL-Alleskönner für Zocker?

Hardware: Test Beat Küttel

Fazit: Grösser, schneller, aber nicht für Jedermann

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Wie es inzwischen jedes Jahr der Fall ist, erhält das neue iPad Pro natürlich einen deutlichen Powerschub gegenüber dem damaligen iPad Air 2. Dies schlägt sich unter anderem in der Möglichkeit nieder, zwei App nebeinander laufen zu lassen, was gerade auch im Produktivsektor sehr nützlich sein kann. Zwar bietet iOS 9 diese Möglichkeit auch für andere Geräte, aber dem iPad Pro merkt man hier an, dass mehr Power unter der Haube steckt. Schnell und ohne Ruckeln lassen sich zwei Apps nebeinander öffnen, die Grösse der Fenster anpassen und so weiter. Auch wer es vorzieht, aufwändigere Apps zum Beispiel zur Videobearbeitung auf dem iPad laufen zu lassen, profitiert von den zusätzlichen Pferdestärken. In Sachen Games lässt sich dazu derzeit noch nicht viel sagen, da das iPad wie erwähnt eher als Kreativ- und Produktivitäts-Maschine beworben wird, und entsprechend neue, speziell auf die höhere Hardware-Power zugeschnittene Spiele zum Launch nicht gepusht wurden.

Es gäbe noch einiges zu diskutieren, etwa dass dies das erste iPad mit vier Lautsprechern ist, die entsprechend auch einen klaren und für ein mobiles Gerät erstaunlich wuchtigen Klang von sich geben. Oder dass anders als bei den neuen iPhones hier die 3D-Touch-Technologie nicht zum Einsatz kommt. Letzten Endes ist die Frage, für wen sich eine Anschaffung denn nun lohnt, aber viel wichtiger. Neben den bereits erwähnten Kreativ-Köpfen und Produktiv-Powerusern stellt sich sicher auch bei vielen normalen Tablet-Usern zur Weihnachtszeit hin durchaus die Frage nach einer Neuanschaffung. Vorteile kann das iPad Pro hier ganz klar dann verzeichnen, wenn es um Videodarstellung, Lesen oder sonstige Anwendungen, die von mehr Platz besonders profitieren, geht. 3.2 Zoll mehr Bilddiagonale mag im ersten Moment nicht nach allzuviel klingen, aber beim Netflixen merkt man einen gewaltigen Unterschied. Wir bei games.ch nutzen unsere Tablets auch gerne mal um Zeitschriften oder Comics zu lesen. Und während bei den “alten” 9.7-Zoll iPads häufig mal gezoomt werden musste, weil die Schrift ein winziges bisschen zu klein war, ist dieses Problem mit dem iPad Pro Geschichte. Natürlich nützt die deutlich grössere Screen-Fläche auch beim Fotos anschauen oder surfen, und beim Zocken kann es natürlich auch nicht schaden. Was man allerdings klar einbüsst, ist Portabilität. Während man die bisherigen iPads mehr oder weniger locker aus der Tasche und wieder rein bugsieren konnte, artet das nun schon in eine grössere Übung aus. In einem normalen Messenger-Bag hatte das iPad Pro gerade noch so Platz, für eine durchschnittliche Frauen-Handtasche dürfte es allerdings bereits zu gross sein.

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Letzendlich lässt sich also sagen, dass das iPad Pro (wie sollte es auch anders sein) das stärkste iPad aller Zeiten ist und auch einige neue Tricks mitbringt. Für Interessenten gilt es aber abzuwägen: Wie wichtig ist einem das coolste Feature, nämlich der grössere Bildschirm, und wie viel Trage- und Transportkomfort ist man bereit, dafür aufzugeben. Ebenfalls nicht ausklammern sollte man den Preis, denn auch für die günstigste Ausgabe muss man bereits 900 Franken hinblättern, ohne Stift, Tastatur oder Cover wohlgemerkt. Man erhält für sein mühsam verdientes Geld dann allerdings auch ein sauschnelles Riesentablet, welches zumindest bei uns auch in Zukunft rege in Gebrauch sein wird. Den Laptop im Ernsteinsatz ersetzt es aber aus unserer Sicht trotzdem höchstens als Notlösung.

Pro

  • 12.9-Zoll-Bildschirm mit 2732x2048-Auflösung
  • extrem schnell, sogar wenn zwei anspruchsvolle Apps nebeneinander aktiv sind
  • erstmals bei einem iPad vier Lautsprecher für kraftvollen Sound in allen Lagen
  • Apple Pen funktioniert pixelgenau und ohne spürbare Verzögerung...

Kontra

  • … ist aber eher etwas für Profis, die auch wirklich damit arbeiten wollen
  • hohe Kosten sowohl für das iPad Pro selber, als auch für Zubehör wie den Apple Pen oder das neue Smart Keyboard
  • Transport in kleineren Taschen oder Rucksäcken aufgrund der Grösse nicht mehr möglich

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