The Last of Us Part II Remastered - Test / Review

Aufgehübscht und sinnvoll erweitert

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Weniger als ein halbes Jahr vor dem PS5-Start schickte Naughty Dog im Juni 2020 ein wahres Survival-Schwergewicht auf PS4 ins Rennen. Die Fortsetzung zu "The Last of Us" überzeugte nicht nur technisch und spielerisch, sondern nicht zuletzt mit seiner emotional fesselnden Geschichte. Nun erscheint das Meisterwerk als überarbeitete Fassung für die aktuelle Sony-Konsole und bringt neben einer verbesserten Grafik einen überraschend guten neuen Roguelike-Modus mit.

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Nach guter Survival-Action muss man auf der PS5 nicht lange suchen. Allein im vergangenen Jahr liessen unter anderem mit den Remakes von "Dead Space" und "Resident Evil 4" gleich mehrere Games die Herzen der Genre-Fans höherschlagen. Was diesen beiden Spielen (und nicht nur denen) im Vergleich mit "The Last of Us Part II" fehlt, ist die emotional fesselnde Geschichte, die über die Credits hinaus wirkt. Das gilt für die nun erscheinende PS5-Neuauflage "The Last of Us Part II Remastered" wie gehabt. Sie bringt neben rein visuellen Verbesserungen unter anderem aber auch spannende neue Making-of-Inhalte wie die "Verlorenen Level" mit. Die vielleicht wichtigste Neuerung versteckt sich jedoch hinter dem komplett neuen Überlebenskampf-Modus "Kein Zurück", der allein schon das Upgrade auf die Remastered-Version rechtfertigt.

Verbesserte Grafik, inhaltlich ein Überflieger

Die Singleplayer-Kampagne bleibt in "The Last of Us Part II Remastered" rein inhaltlich betrachtet unangetastet. In mindestens 25 Stunden erlebt ihr hier eine packende, überaus wendungsreiche Geschichte aus der Feder von Naughty Dogs Kreativdirektor Neil Druckmann, der euch auf eine ziemlich emotionale Achterbahn schickt. Die schlicht geniale Erzählstruktur, bei der ihr die Story aus den Perspektiven der beiden spielbaren Haupthelden Ellie und Abby erlebt, wird euch immer wieder schwanken lassen, wessen Motivation ihr am ehesten oder gar nicht nachvollziehen könnt. Das ist richtig stark, sogar noch besser gemacht als im Vorgänger und in dieser Qualität bis heute absolut aussergewöhnlich fürs Genre. Für mehr (spoilerfreie!) Details dazu verweisen wir euch an dieser Stelle auf unseren Test zum PS4-Original von "The Last of Us Part II".

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Ein erneuter Durchgang lohnt sich für Kenner der Originalversion aber dennoch aus vielerlei Gründen. Da wäre zum Beispiel die neue Schnelldurchlauf-Funktion, die man getrost als ein spielinternes Speedrun-System bezeichnen kann. Eure Spielzeit wird also exakt gestoppt, und ihr könnt euch mit eurem Ergebnis nun auf Online-Bestenlisten verewigen - bzw. einfach probieren, eure eigene Rekorde noch mal zu übertreffen. Noch mal alles neu spielen müssen Besitzer der PS4-Version übrigens nicht. Sie können äusserst komfortabel ihre Savegames auf die PS5 übertragen und so beispielsweise mit einem "Abgeschlossen"-Spielstand direkt ein New Game+ beginnen. Anlass für einen erneuten Durchgang liefern auch die zuschaltbaren Audio-Kommentare in den Zwischensequenzen der Kampagne, bei denen unter anderem Neil Druckmann und Ellie-Darstellerin Ashley Johnson interessante Einblicke in die Hintergründe geben, aber auch ihre persönliche Sichtweise auf die Charaktere schildern. Ein erneutes Durchspielen lohnt sich nicht zuletzt jedoch aufgrund der umfangreich überarbeiteten Grafik. Allein die höhere native Auflösung in den beiden wählbaren Grafikmodi sorgt für einen ordentlichen Atmosphäre-Bonus. Im Fidelity-Modus (in der deutschen Fassung "Wiedergabetreu" genannt) gibt es nun volle 4K bei absolut stabilen 30 fps. Auch die Performance-Variante ("Leistung") liegt mit nativen 1440p bei konstanten 60 Bildern pro Sekunde bei der Auflösung deutlich über jener der PS4-Fassung. Hinzu kommen etliche detaillierte Texturen. Charaktere und Vegetation profitieren stark von neuen und verbesserten Beleuchtungseffekten. Es wäre zu viel gesagt, dass die neuen Grafik-Features für offene Münder sorgen, ihr atmosphärischer Mehrwert ist allerdings nicht zu leugnen. Spielerisch profitiert "The Last of Us Part II Remastered" indes von der Nutzung des haptischen Feedbacks des DualSense-Controllers. Das Waffen-Handling fühlt sich dadurch definitiv etwas besser an, ganz besonders bei der Nutzung des Bogens oder auch beim Austeilen und Einstecken von (Nahkampf-)Treffern.

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