Total War: Shogun 2

Das Strategie-Epos im Megatest

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Die KI: Mal brillant, mal Hirn verbrannt

Das spielt sich alles richtig fordernd, weil ihr  nie genug Truppen habt um die gesamte Burg zu überwachen, sondern euch ständig neu orientieren müsst. Nur warum schwankt die KI so extrem? Auf der einen Seite überraschen sie immer mal wieder mit Flankenangriffen, lassen sich zurückfallen, locken uns in enge Bereiche und schlachten uns nieder. Auf der anderen Seite vergessen die Jungs aber immer wieder wie man eigentlich eine Belagerung gewinnt. Nämlich indem wir das feindliche Haupthaus einnehmen. Anstatt das also massiv zu bewachen, jagt  General Kenshin seine gesamte Streitmacht gegen unsere Hauptarmee. Wir verlieren dabei zwar viele Soldaten, haben aber längst eine kleine Kommandoeinheit die Burg umgehen lassen, die während der Kampf im Ostteil tobt einfach im Westen die Mauern erklimmen und ohne viel Gegenwehr das Haupthaus einnehmen und eine Minute halten. Das ist ärgerlich, weil es den sonst so brillant erdachten Belagerungen viel Charme nimmt.

Eine siegreiche Schlacht wird aber nicht nur auf dem Feld geschlagen, sondern sollte vor allem gut vorbereitet werden. Hier kommen die Spezialeinheiten ins Spiel. Ninja, Mönch und Geisha stacheln die Bevölkerung anderer Provinzen gegen ihren Herrscher auf, schalten Verteidigungsanlagen aus und können vor Belagerungen sogar die Tore sprengen. Besonders effektiv ist es ferner mit Ninjas und Geishas feindliche Generäle zu meucheln. Sie steigen ähnlich wie ein General in einem Skillsystem auf, spezialisieren sich und töten mit gesteigerter Erfahrung  strategisch extrem wichtige Zielpersonen wie Generäle. Ohne die ist eine Armee führungslos und selbst starke Verbände ein leichtes Fressen. Am gefährlichsten hat sich hierbei die Geisha erwiesen, die fast jedes Mal erfolgreich war. Anders als der Ninja ist sie dafür aber für den Gegner die ganze Zeit sichtbar, also ohne Geleitschutz ineffektiv. Der wiederum muss von der eigenen Armee abgezweigt werden - so sieht gute Balance aus.

Screenshot


Karte, Technologie-Upgrades und Expansion

Ihr fragt euch welcher Baustein nun der wichtigste ist? Antwort: Gibt es nicht, wie in einem gigantischen Zahnrad greifen hier alle Schrauben ineinander. Der cleverste Stratege wird eine Schlacht nicht gewinnen, wenn er seine Truppen nicht mit modernen Waffen ausstattet. Und dafür braucht er Geld, was er wiederum durch Steuereinnahmen, ergo Expansion verdient. Prinzipiell könnt ihr eine eingenommene Stadt entweder friedlich annektieren, was sinnvoll ist um langfristig Geld zu verdienen, aber wiederum Rohstoffe kostet um genügend Nahrung anzubauen. Oder einfach plündern und niederbrennen, was sich bei schnellen Eroberungszügen anbietet, bei denen ihr schnell die Kassen füllen und keine Truppen zum Schutz zurücklassen wollt. Aber bedenkt immer: Eine zerstörte Stadt kann auch keine Soldaten mehr produzieren, also sorgt bei eurer Planung immer für genügend Nachschubposten. Ausserdem solltet ihr nicht das ganze Geld und alle Technologiepunkte für den Krieg verballern, sondern auch an euer Volk denken. Ohne weiterentwickelte Reisfelder und Steuerreformen, habt ihr zwar vielleicht bald die stärkste Armee, müsst euch aber ständig mit unzufriedenen Bürgern herumschlagen, die Revolten anzetteln und Städte niederbrennen.

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