Warhammer End Times: Vermintide - Test

Das Ende naht

Test Video Joel Kogler getestet auf PlayStation 4

Nichts für schwache Nerven

Screenshot

Die Brutalität des Warhammer-Universums kommt hier nahezu perfekt rüber. Ob wir Gliedmassen mit einem Zweihänder abtrennen oder Ratten mit der Armbrust an die Wand nageln, die Animationen sind stimmig und das Trefferfeedback herausragend. Kleinere Mängel gibt es lediglich beim online Spielen mit fremdem Host, da durch die Distanz oftmals eine deutliche Latenz auftritt und die Reaktion der Gegner verzögert zu unserer auf dem Bildschirm erscheint. Auch grafisch wird eine gute Balance zwischen guten Texturen, hervorragendem Artdesign und der Anzahl Gegnern eingehalten. Zwar kann "Vermintide" grafisch niemanden beeindrucken, doch zu keiner Zeit ruckelt das Spiel, selbst wenn uns eine Horde von fünfzig Gegnern überrennt. Auch ansonsten lässt die technische Seite nur sehr wenig zu wünschen übrig. Das Sounddesign ist nicht nur extrem gut, sondern auch für das Spiel entscheidend. So geben die besonders starken Spezialgegner bestimmte Erkennungsgeräusche von sich und die Helden kommentieren gefundene Gegenstände und Gefahren. Lediglich die Stabilität der online Verbindung könnte besser sein, denn während dem Test ist das Spiel mehrere Male ins Hauptmenü zurückgekehrt, da das Spiel einen dauerhaften Netzwerkzugang erfordert. Tritt ein Host übrigens aus dem Spiel aus, so wird die Mission, die bis zu gut 40 Minuten gehen kann abgebrochen und die Mitspieler schauen in die Wäsche.

Teamarbeit gegen das Ende der Welt

Die "Kampagne" besteht aus insgesamt 15 Missionen, die jeweils 20-40 Minuten dauern. Ein sehr loser Handlungsfaden hält die Missionsgebiete zusammen, jedoch beschränkt sich das Gameplay immer auf das erkunden eines linearen Levels, der allerdings einige Nebenrouten und Geheimnisse bietet. Am Ende jeder Mission gibt es ein Finale, bei dem alle Spieler zusammenarbeiten müssen, um eine Aufgabe zu lösen. Das kann das bewachen eines magischen Rituals sein bis hin zum sammeln von Getreidesäcken, um die restliche Bevölkerung mit saftigem Brot zu versorgen. Am Schluss fliehen die Überlebenden in die Kutsche und reisen zur nächsten Mission oder zurück ins Wirtshaus. Jede Mission kann in 5 verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Die höheren sollten nicht nur mit verbesserter Ausrüstung, sondern auch einem eingespielten Team versucht werden, denn hier ist auch Teamschaden erlaubt. Hat man kein vollständiges Team zusammen, so werden freie Plätze mit Bots ergänzt. Diese funktionieren zwar sehr gut im Kampf, da sie aber lediglich den menschlichen Spielern folgen, können sie kaum komplexere Aufgaben erfüllen. Da aber besonders die Spezialgegner, beispielsweise der Assassine, der einen Spieler auf dem Boden festnagelt, Zusammenarbeit erfordern, hilft es, menschliche Spieler dabei zu haben. Es gibt auch einen Wellenmodus, bei dem auf den beiden höchsten Schwierigkeitsgraden ums nackte Überleben gekämpft wird. Da sich die Spielersuche jedoch auf die normalen Missionen begrenzt, sollte man hier mit einer vollen 4er-Gruppe antreten.

Fazit

Für Fans von "Left 4 Dead" ist "Warhammer End Times: Vermintide" ein absolutes Muss. Selten hatte ich so viel Spass auch beim häufigen Spielen der selben Mission. Dank dynamischer Ereignisse und zufälliger Platzierung der Items fühlt sich jeder Durchgang anders an. Im Gegensatz zu "Left 4 Dead" bietet das Loot-System ausserdem eine Langzeitmotivation, die mich immer wieder an den Controller zurückbringt. Vermisst habe ich hier ausschliesslich den lokalen Ko-Op, der leider immer mehr zu verschwinden scheint. Hat man jedoch Freunde zum online zocken, so ist "Vermintide" ein sicherer Kauf, zumal der Preis in der mittleren Kategorie angesiedelt ist. Lediglich eine tiefgreifende Story sollte man nicht erwarten. "Vermintide" fokussiert sich beinahe ausschliesslich auf rundes Gameplay und eine tolle Atmosphäre.

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