Diese Boss-Kreaturen sind im Gegensatz zu den normalen Feinden ein echter Leckerbissen. So müsst ihr beispielsweise einen gewaltigen Baumriesen erschlagen. Nur mit der richtigen Taktik lässt sich solch ein Ungetüm bezwingen. In solchen Momenten lässt "Sacred Citadel" die Möglichkeiten durchschimmern, welche das Spiel gehabt hätte - Taktische Kämpfe und abwechslungsreiche Schlachten.
Leider fällt das Spiel zu einfach aus und bietet dem Spieler kaum Abwechslung. Hier und da könnt ihr zwar mit Reittieren durch die Szenerie streifen, doch fallen solche Passagen viel zu kurz aus.
Kommen wir zum Herzstück eines jeden Action-Rollenspiels – die Jagd nach wertvoller Beute. Kann die Beutesuche den Karren aus dem Dreck ziehen? Jein. Ihr stösst zwar immer wieder auf Beutekisten und interessante Waffen, doch machen diese sich durch den niedrigen Schwierigkeitsgrad kaum bemerkbar. Ob ihr jetzt mit dem Standard-Schwert oder einem riesigen Morgenstern in die Schlacht stürmt, scheint den Gegnern gleichgültig zu sein. Sie sterben beim Morgenstern ebenso schnell, wie beim einfachen Rekruten-Schwert. Würde der Schwierigkeitsgrad etwas angehoben werden, könnte die Item-Spirale eventuell greifen. Doch leider bleibt "Sacred Citadel" auch hier weit hinter seinen Möglichkeiten. 
Fazit
"Sacred Citadel" versprach ein interessantes Spiel zu werden, doch ist es das letztendlich auch geworden? Leider nein. In einer eintönigen Umgebung schlagen wir uns mit abwechslungslosen Charakteren in anspruchslosen Gefechten die Zeit tot. Zwar sieht das Spiel sehr schön aus, aber die Grafik allein macht ein Spiel nicht aus. Wir hatten uns eine interessante Geschichte erhofft, die auf das kommende "Sacred 3" vorbereitet. Doch bekommen haben wir nur eine 0815-Geschichte, wie man sie an jeder Strassenecke findet.
"Sacred Citadel" kann grafisch überzeugen, spielerisch hätte aber noch einiges passieren müssen, dass es uns vom Hocker gehauen hätte. So bleibt leider nur der Eindruck eines lieblosen Action-Rollenspiels, welches zu schnell veröffentlicht wurde. Einige Monate mehr, hätten der Entwicklung des Spiels nicht geschadet. Schliesslich ist das Grundkonzept vorhanden – es mangelt an den Details!