Ad Infinitum - Test / Review

Grandioser Psycho-Horror mit kleinen Gameplay-Schwächen

Test Video josef.erl getestet auf PlayStation 5

"Ad Infinitum" schickt euch zurück in den Ersten Weltkrieg. Im Gegensatz zu den zahlreichen Shootern, die in dieser Zeit angesiedelt sind, erlebt ihr hier jedoch eine tiefgründige Geschichte über eine zerbrochene Familie, eingebettet in ein psychologisches Horror-Adventure.

Dabei greift das Spiel eine ganze Reihe sensibler Themen wie Krieg, Trauma, psychische Erkrankungen oder häusliche Gewalt auf und schickt Spielende auf eine Reise in die Tiefen einer geschundenen Seele.

Der verlorene Sohn kehrt zurück

"Ad Infinitum" ist ein Horror-Adventure aus der Ego-Perspektive, das auf den ersten Blick an Genrevertreter wie "Outlast", "Amnesia" oder "Layers of Fear" erinnert. Auch wenn die Entwickler eine gewisse Inspiration durch diese Klassiker nicht leugnen können, unterscheidet sich ihr Titel dennoch von ihnen. Es handelt sich weder um einen Jump-Scare-Simulator noch um ein Game, das vorwiegend die Gorehounds unter den Horrorfans anspricht. Beide Elemente sind zwar vorhanden, werden aber sinnvoll eingesetzt und nicht aus Effekthascherei.

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Auch in Sachen Story und Tiefgang unterscheidet sich "Ad Infinitum" von anderen Spielen des Genres. Im Kern erzählt es die bewegende Geschichte einer zerrütteten Familie, die vom Grauen des Ersten Weltkriegs geplagt wird. Der Vater eifert dem hochdekorierten und zutiefst patriarchalischen Grossvater nach, die Mutter zerbricht an der Last, beide Söhne an die Front schicken zu müssen. Einer der Brüder kehrt in sein Elternhaus zurück und wird zum Protagonisten einer verstörenden Geschichte, in der die Grausamkeiten des Krieges langsam wieder lebendig werden.

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Diese Geschichte setzt sich langsam über gefundene Dokumente und Tagebucheinträge zusammen, von denen die wichtigsten vertont wurden. Die Erzählung über die Tagebuchschnipsel funktioniert in "Ad Infinitum" dank eines hervorragenden Spannungsbogens sehr gut. Mit jedem gefundenen Puzzlestück offenbaren sich die dunklen Hintergründe der Familienmitglieder ein wenig mehr, bis ihr schliesslich in die tiefsten Abgründe ihrer Seelen blickt.

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