Children of Silentown - Test / Preview

Wenn die Angst das Handeln bestimmt

Test Video larissa.baiter getestet auf PlayStation 4

Mit "Children of Silentown" gibt es ein neues, düsteres Point-&-Click Adventure der Entwickler Elf Games und Luna2 Studios sowie des Publishers Daedalic, der für seine herausragenden Genrevertreter beliebt und berühmt ist. Doch funktioniert Point & Click aus dem Hause Daedalic auch ohne den typischen Edna- oder Rufus-Humor? Und was verbirgt sich hinter dem neuen Game und der Stadt, in der niemand zu laut sein darf und alle in Angst leben, von schrecklichen Monstern aus dem Wald entführt zu werden?

Der erste Eindruck

Das Menü ist schön schlicht und einfach gestaltet, alle wichtigen Funktionen sind leicht erreichbar, übersichtlich und gut dargestellt. So lässt sich die Sprache umstellen, Untertitel ein oder ausblenden, die Lautstärke verstellen oder sogar die Schriftgrösse anpassen. Das ist besonders angenehm, da die Switch im Handheld-Modus zwar gut mit den kleineren Schriftgrössen funktioniert, aber wenn man auf dem Fernseher spielt und etwas weit entfernt sitzt, die grösseren Schriften viel angenehmer zu lesen sind. Ganz ohne die Augen zusammenkneifen zu müssen. Wir schlüpfen in die Rolle von Lucy, einem kleinen Mädchen aus dem Dorf Silentown. Silentown wäre ein idyllisches Fleckchen, wenn da nur der Wald und die Monster nicht wären, die sich nachts jeden Dorfbewohner schnappen, der nicht im sicheren Zuhause ist. Daher ist es wichtig, sich an die Regeln zu halten, nie irgendetwas Verbotenes zu machen. Sonst kommen die Monster!

Der Anfang ist schleppend

Dass am Anfang erst einmal die Grundstimmung eingefangen und die Charaktere vorgestellt und eingeführt werden sollen, ist klar, aber mehr als die Hälfte des Spiels? Die ersten drei Spielkapitel (von insgesamt fünf) drehen sich hauptsächlich darum, dass Lucy mit den anderen Dorfkindern spielt. Natürlich erfährt sie nebenbei auch etwas über Silentown, aber das hätte man definitiv kürzer halten können. Als dann endlich ihre Mutter von den bösen Monstern entführt wird - ja, das klingt schrecklich, aber bis zu diesem Zeitpunkt ist das Game wirklich eher zäh und langweilig, und man freut sich regelrecht, dass jetzt endlich etwas passiert -, geschieht leider auch nicht so viel wie erhofft. Stattdessen kocht Lucy Tee und befolgt Regeln.

Screenshot

Auch Lucys Vater nimmt den Verlust seiner Ehefrau recht gelassen. Gebetsmühlenartig werden die Dorfregeln von ihm rezitiert. Nicht zu laut sein. Nicht auffallen. Sobald es dunkel wird, sofort nach Hause kommen. Der Gedanke, in den Wald zu gehen und nach seiner Frau zu suchen, kommt ihm gar nicht erst. Viel zu tief sitzt die Angst, selbst nicht mehr zurückzukehren. Schliesslich lauern im Dunkeln die Monster.

Atmosphäre

Screenshot

Die Spielatmosphäre in "Silentown" ist dunkel, düster und bedrückend. Untermalt wird das durch die Musik und das wirklich toll gemachte Grafikdesign. Die Charaktere mit ihren grossen, pupillenlosen Augen, die vielen schwarzen Schattierungen, die gruseligen Zwischensequenzen, Albträume, Zeichnungen und natürlich die Erzählungen vom Wald und den Monstern tragen diese Grundstimmung gut mit. Schade nur, dass so wenig vertont wurde. Bis auf wenige Zwischensequenzen liegen die Dialoge lediglich in Textform vor.

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