Tennis On Court (PSVR2) - Test / Review

Doppelfehler trotz guter Ansätze

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Spätestens seit Wii Sports ist bekannt, dass Tennis-Games mit Bewegungssteuerung Laune machen. Viele weitere Spiele folgten, darunter auch ein paar in der virtuellen Realität. Meist konnten diese Titel hingegen nicht vollumfänglich überzeugen. Mit "Tennis On-Court" folgt nun das erste Tennisspiel für die Playstation VR2. Warum es uns leider auch nicht überzeugen konnte, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Gute Zeiten

Der erste Eindruck war dabei noch solide. Die Bewegungssteuerung funktioniert insgesamt gut, und die Schläge werden entsprechend registriert. So können wir etwa gefühlvoll Lobs oder Stoppbälle schlagen und zum Crosscourt Longline ansetzen. Auch können wir die Neigung unseres Rackets einfach per Joystick justieren. Des Weiteren ist es uns möglich, auf Knopfdruck ans Netz zu stürmen oder mit dem Joystick unsere Position zu verändern.

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Tennis On-Court (VR)

Auffallend viele unserer Schläge werden dabei in den beiden verfügbaren Modi Simulation und Arcade auf der Linie platziert, und praktisch nie fliegen die eigenen Bälle ins Aus. Doch damit nicht genug: Auch der Unterschied zwischen dem angeblich toleranten Arcade-Mode und dem Simulationsmodus erschliesst sich uns nicht. Nichtsdestoweniger bereitet das Spielen an sich Freude, und das Gefühl entsteht, wirkliches Tennis zu spielen.

Schlechte Zeiten

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Tennis On-Court (VR)

Auf dem Platz gibt es aber viele Aspekte, die stören und schlicht peinlich sind. So sind die Animationen allesamt hölzern und entsprechen eher dem dringenden Gang zur Toilette als Roger Federers Leichtfüssigkeit zu besten Zeiten. Online kommt es gar zu Verzögerungen in den Mehrspieleranimationen. Der Tennisball fühlt sich eher an wie ein Golfball, und während der Ballwechsel herrscht Totenstille. Keine Seufzer der Spieler, kein Aufatmen der Fans - keine Emotionen. Auch die vorhergehende Münzwurf-Sequenz zur Bestimmung der Seitenwahl kommt komplett ohne Ton aus. Manchmal bleibt mitten im Ballwechsel sogar der Ball einfach am Boden stehen, und es regt sich nichts mehr. Ein andermal werden Punkte falsch vergeben. Letzteres geschah immerhin bisher nur im Online-Mehrspielermodus.

Viel zu bieten?

Strotzt das Spiel immerhin hinsichtlich des Umfangs? Nennenswert sind die Online-Funktionen. Ihr könnt hier etwa im Ranglistenspiel online gegen Spieler aus aller Welt antreten. Mit Freunden könnt ihr zusätzlich auch im Doppel spielen. Die wenigen Online-Partien liefen alle flüssig, leiden aber auch unter den oben geschilderten Spielfehlern. Abseits von Ranglistenspielen ist es möglich, Partien im Freundschaftsmodus zu bestreiten und dabei die Anzahl Sätze und Games einzustellen. So weit, so gut.

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Tennis On-Court (VR)

Offline ist das Spiel hingegen leider enttäuschend. Eine Karriere gibt es hier nicht. Stattdessen können wir in vier identischen (!) Turnieren antreten. Sogar der Schwierigkeitsgrad bleibt gleich. Ausserdem besteht während der Turniere keine Möglichkeit zum Speichern, sodass ihr gezwungen seid, ein Turnier fertigzuspielen und locker jeweils eine Stunde zu spielen. Die Turniere sind zudem eine reine Aneinanderreihung von zufälligen Gegnern und Schauplätzen.

Schliesslich können wir offline auch einzelne Matches gegen einen KI-Gegner bestreiten und dessen Schwierigkeitsgrad definieren.

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