Utawarerumono: Prelude to the Fallen - Test / Review

Langsames Taktik-RPG für Liebhaber

Test Video Franziska Behner getestet auf PlayStation 4

Uta...was? Utawa...wer? Zugegeben: Der Name des erstmals in Europa erscheinenden Taktik-RPGs möchte geübt werden. Und dabei ist der schon einfacher als der des japanischen Originals, das 2002 in Japan erschien: "Utawarerumono: Chiriyuku Mono he no Komoriuta". "Prelude to the Fallen" ist das Remake zum ersten Teil des Franchises, mit dem es NIS America nun auch im Westen schaffen will. Wir haben uns das Spiel etwas genauer angesehen.

"Utawarerumono: Prelude to the Fallen" ist anders - aber anders, als ihr denkt! Die bei uns eher unbekannten Spiele aus dem Land der aufgehenden Sonne sind in ihrer Art meist nur schwer mit westlichen Games zu vergleichen. Oft finden sich leicht bekleidete Mädchen, Mechas oder andere verrückte Dinge darin, die so in der Regel nur aus Japan kommen. Klingt klischeehaft, trifft aber durchaus oft zu - und das ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Auch das "Utawarerumono"-Remake ist ein spezieller Fall, denn es ist ungewohnt langsam. Falls ihr dachtet, das Durchqueren des fiktiven Amerikas mit Sam Porter Bridges war zäh, werdet ihr an dieser Geschichte wirklich zu knabbern haben.

Eine Geschichte in Bildern

Screenshot

Ganz typisch für das "Utawarerumono"-Franchise wird die Geschichte über Standbilder und Sprechblasen vor den immer gleichen Kulissen erzählt. Das Gameplay besteht darin, einen Schauplatz auszusuchen und den dort plötzlich aufploppenden Figuren zuzuhören. Solche Darstellungen findet man in japanischen RPGs oft - meist dem geringen Budget oder einfach dem Stil der Serie geschuldet. Im Grunde ist das auch nichts Schlimmes. Wenn die Hauptcharaktere aber nur eine Handvoll Emotionen ausdrücken können, ihre Lippen nicht bewegen und auch sonst nicht einmal ein Windhauch durch ihr Haar weht, wirkt es einfach nur befremdlich und langweilig. Schade, denn dieser Stil könnte durchaus charmant sein. Dazu kommt, dass die Geschichte in Teilstücken erzählt wird und viele Sequenzen in freier Reihenfolge vom Spieler selbst ausgewählt werden. So kommt häufiger das Gefühl auf, etwas zu verpassen, weil man Szene X vor Szene Y ausgewählt hat. Vermutlich ist das aber ein Trugschluss, denn in unserem Test war die Geschichte zum Grossteil mehr oder weniger stimmig.

Ein Mann ohne Erinnerungen

Screenshot

Ihr fragt euch zu Recht, worum es denn nun in "Utawarerumono: Prelude to the Fallen" geht. Das ist allerdings schwierig in wenigen Worten zu beschreiben, da man schon in den ersten Spielstunden mit zahlreichen Details bombardiert wird, die den Kopf völlig ausfüllen, ohne ernsthaft etwas auszudrücken. Oft sind die Dialoge wie das Anreissen einer Szene im Theater: Tausende Details lassen das Ganze langatmig wirken, aber nur so bekommt ihr ein umfassendes Bild der sonst so starren Szene. Es hat also eigentlich sogar etwas Gutes - sofern man sich darauf einlassen kann. Im Grunde geht es um einen jungen Mann mit Maske, der schwer verwundet und ohne Erinnerungen von einem ihm unbekannten Dorfvolk aufgenommen und gepflegt wird. Mit der Zeit arrangiert er sich mit seiner Situation, freundet sich mit den Dörflern an und beschliesst, bei ihnen zu bleiben. Und das ist gut so, denn seine Kampffähigkeiten werden in heftigen Taktikgefechten schon bald auf die Probe gestellt. Das Dorf wird nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von wilden Kreaturen angegriffen. Hier zeigt "Utawarerumono", dass es mehr ist, als eine Visual Novel.

Kommentare

Utawarerumono: Prelude to the Fallen Artikel