Activision "DJ Hero" Event Ibiza

Die Entwickler von Freestyle Games im Interview

Interview Roger

Im Rahmen des "DJ Hero"-Event in Ibiza hatten wir die Möglichkeit mit einem der Entwickler von Freestyle Games, sowie dem Senior Remixer, der für die Musik im Spiel verantwortlich ist, zu sprechen. Welche Idee hinter dem Spiel steht und ob es schon Pläne für eine Fortzsetzung gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Games.ch: "Guitar Hero" war ein riesiger Erfolg bei den Spielern. Glaubt ihr, dass man mit "DJ Hero" ein ähnliches Ergebnis erzielen kann?
Freestyle: Das ist eine gute Frage, die uns schon seit Projektbeginn begleitet. Was "Guitar Hero" so auszeichnet, dass jeder schon einmal eine Gitarre in der Hand hatte oder sich sogar mit Air Guitar befasst hat. Jeder weiss worum es geht und was ihn erwartet. "Guitar Hero" erfüllt dir den Traum vom Gitarrenspielen, wie es vorher für Ungeübte einfach nicht möglich war. Genau diese Erfahrung wollen wir auch mit "DJ Hero" vermitteln. Die Spieler sollen das Gefühl haben an einer echten Party aufzulegen und die volle Kontrolle über die Musik zu haben und zu performen. Viele Leute träumen wirklich davon DJ zu werden, viele sind es auch wirklich schon. Genau diese Leute könnte richtig Spass am Spiel haben und sich regelrecht darin austoben. Ich denke aber das es vor allem um den Partyaspekt geht und zusammen mit seinen Leuten zu musizieren. Sowohl professionellen DJs als auch Neueinsteigern eröffnen sich im Spiel diese einzigartigen Mixes, die es so noch nicht zu hören gab. Wir haben über 100 Tracks für das Game verwertet und knapp 40 einzigartige neue Songs damit kreiert. Wir haben decken ein gigantisches Spektrum an Musikrichtungen ab und decken z.B. nicht nur HipHop, sondern es hat auch viele Klassiker darunter, wie z.B. Tears for Fears oder Marvin Gay. Dies sind Titel, die die Leute vielleicht nicht erwartet hätten, aber es hat natürlich auch Tracks von Jay-Z oder Eminem darunter.  Wir wollen die Leute einfach ermutigen, das Spiel zu spielen und sich auf die Sache einzulassen. Einfach den Turntable mal ausprobieren, ein wenig zu scratchen und einfach mal einen Track zu spielen. Viele werden anfangs denken, dass sie mir der ganzen DJ-Sache und elektronischer Musik nichts anfangen können. Aber wenn man erst einmal selbst erlebt hat, wie sich das Ganze spielt und anfühlt, und wie die Songs neu abgemischt wurden, dann werden die Vorurteile sehr schnell abgebaut und verworfen. Deshalb haben wir uns auch für das DJ-Thema entschieden, weil die nicht auf eine Musikart festgelegt sind, sondern alle Richtungen spielen können.

Games.ch: Viele finden vielleicht auch einfach gefallen am Spielprinzip selbst…
Freestyle: Aber darum geht es uns nicht in erster Linie, sondern darum die Musik wirklich zu kontrollieren. Auch das Gefühl zu haben die Menge und die Fans zu kontrollieren. Ich denke unser Spiel entscheidet sich deutlich von jedem anderen bisher erschienen Musikspiel. Du folgst nicht einfach nur einem vorgegebenen Song, den du schon kennst, sondern kontrollierst einen komplett neuen Mix.

Games.ch: Wie seit ihr auf diesen speziellen Controller gekommen?
Freestyle: Im Vordergrund stand natürlich die Tatsache, dass man alles was ein DJ für seine Sets benötigt, auch auf dem Controller wieder zu finden ist. Ausserdem sollten auch die Moves, wie z.B. das Zurückdrehen der Platte oder Scratching möglich sein. Das coolste für mich ist aber die Position der Buttons, die ja auf dem Turntable sitzen und man somit wirklich alle Bewegungen des DJs nachahmen kann. Das macht wirklich den grossen Unterschied aus, als wenn man die Buttons einfach irgendwo anders platziert hätte. In Kombination mit dem Crossfader entsteht so die Authentizität im Vergleich zum echten DJing. Es schon etwas anderes, als wenn man einfach nur B oder Y drücken müsste.

Games.ch: Wie lange hat es gedauert bis das Spiel fertig war?
Freestyle: Alles in allem sind wir gut drei Jahre mit der Entwicklung beschäftigt gewesen. Das erste Jahr waren wir praktisch nur mit der Musterentwicklung der Musik, der Spielmechanik und verschieden Ideenansätzen beschäftigt. Die eigentliche Herausforderung war es aber, das Spiel so authentisch wie möglich zu machen. Gleichzeitig sollte der Zugang zum Spiel aber so einfach wie möglich und nicht nur Profis vorbehalten sein. Diese zwei Welten sind dann oft miteinander kollidiert. Teilweise ging einfach zu viel auf einmal ab, so dass es für viele kaum möglich gewesen wäre, sich einfach hinzustellen und loszuspielen. Es war also eine spannende Reise bis hier her, aber ich glaube wir haben diese Aufgabe gut gelöst. Ich denke die Umsetzung des "Pick up & play"-Gedanken ist uns sehr gut gelungen. Es macht sowohl von der musikalischen Seite, als auch von der Gameplay-Seite her Spass sich mit dem Titel auseinander zu setzten. Das Gefühl, dass man gerade wirklich selber am Mixen ist, können wir mit dem Spiel glaub ich sehr gut transportieren.**

****Games.ch: Apropos selber mixen: Gibt es einen Möglichkeit wirklich selbst in die Mixes einzugreifen und eigene Mixes zu erstellen, oder spielt man einfach bestehende Sets nach? Als DJ hat man sicher das Bedürfnis seine eigenen Übergänge zu kreieren.**
Freestyle: Das hast du völlig Recht! Aber das bringt uns wieder zu der Sache mit dem einfachen Zugang zum Spiel und gleichzeitig die Authentizität zu wahren. Letztendlich haben wir dann das Performen selbst in den Vordergrund gestellt und nicht den technischen Ansatz des Mixens. Die Leute sollen das Spiel geniessen können und vor allem mit Freunden Spass daran haben. Wir sehen das Spiel wirklich als soziale Erfahrung, die man mit ein paar Leuten in einer Runde macht oder an einer Party. Es gibt ein paar Freestyle-Elemente im Spiel, wie z.B. Samples oder Echtzeiteffekte, die eingespielt werden können. Wenn du wirklich gut bist, dann kontrollierst du das Geschehen, also die Musik auch. Aber wir haben uns dafür entschieden so viel Musikstücke wie möglich zu lizensieren und daraus schon vorab so viele Mixes wie möglich zu kreieren. Aber wir haben jetzt schon von mehreren Leuten das Feedback bekommen, dass sie das Spiel zwar cool finden, aber gerne mehr Kontrolle auf die Tracks ausüben würden. Und deshalb rückt dieser Aspekt für uns mehr und mehr in den Fokus, und wir werden dies auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Für das kommende "DJ Hero" geht es aber wirklich nur um den schnellen Zugang für jedermann, ohne es zu kompliziert zu machen.

Kommentare

Activision "DJ Hero" Event Ibiza Artikel