Sniper: Ghost Warrior 2

Volltreffer oder ein Schuss in die Binsen?

Test FabeR getestet auf Xbox 360

Ansehnliche Grafik vs. stupide Gegner

Die CryEngine 3, die auch bei „Crysis 3“ verwendet wurde, verhilft  der Umgebung zwar zu einem recht attraktiven Level, hält aber dem Vergleich mit Cryteks Shooter oder anderen aktuellen Spielen nicht stand. Die Zwischensequenzen sind leider unter aller Sau und entsprechen etwa dem Niveau der Playstation 2. Auch der Sound ist absolut nicht zeitgemäss: Die deutsche Sprachausgabe ist ziemlich verunglückt und auch die Waffengeräusche und Explosionen sind eher mies.

Screenshot

Die Intelligenz der Gegner entspricht auch ziemlich genau der Vorgabe der Playstation-2-Spielegeneration: Die Gegner stehen meist teilnahmslos herum, wenn fünf Meter neben ihnen ein Kollege mit einer Kugel im Kopf zusammensackt. Wenn der Sniper aber einmal bemerkt wurde, spielt es keine Rolle, ob man sich ins dichteste Unterholz verkrochen hat oder auf offener Strasse stehen bleibt. Denn die KI weiss immer sofort, wo sich der Spieler befindet. Vorher lethargische Soldaten werden zu schiesswütigen Rambo-Verschnitten, wenn alle (!) KI-Gegner plötzlich auf den Spieler zulaufen und dann natürlich auch aus 400 Metern mit ihrer AK 47 genau ins Schwarze treffen. Immerhin funktioniert die Steuerung, die hat das polnische Entwicklerteam ja auch eins zu eins aus „Call of Duty“ importiert.

Schnellschuss Multiplayer

Wenig Positives gibt es auch vom Multiplayer zu berichten: Der ist eine Beleidigung für jeden Online-Zocker. Auf gerade mal zwei Maps dürfen je zwölf Scharfschützen aufeinander schiessen. Der einzige zur Verfügung stehende Modus ist dabei Team-Deathmatch. Freischaltbare Waffen oder ein Levelsystem sucht man vergebens. Auch Teamwork als Spotter und Sniper ist fast unmöglich, da das Fernglas in diesem Modus nicht zur Ausrüstung gehört. Immerhin darf man so lange campen, wie man möchte, ohne dass man deswegen als unfairer Spieler oder Noob gilt.

Kommentare

Sniper: Ghost Warrior 2 Artikel